St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler konnte an seinem 30. Geburtstag nach dem 2:1 in Magdeburg wieder auf Saliakas (Gelbesperre verbüßt) und Smith (nach muskulären Problemen) bauen. Für Wieckhoff und Fazliji blieb nur die Bank.
Ein Personalwechsel stand bei Rostock zu Buche: Coach Patrick Glöckner setzte im Vergleich zum 0:1 gegen Darmstadt wieder von Beginn an auf Verhoek, für Ingelsson blieb nur die Jokerrolle.
St. Pauli bestimmte eine zerfahrene Anfangsphase gegen kompakte Rostocker, blieb aber ohne Ideen. Auf der anderen Seite traf Pröger gegen die im Aufbau so manchesmal etwas leichtfertigen Hausherren mit dem ersten Torschuss der Partie nur den Pfosten (12.).
Zwei Drittel Ballbesitz blieben für die Kiez-Kicker gegen bestens organisierte Gäste zunächst gänzlich ohne Ertrag, es war kein Durchkommen. Weil die Rückwärtsbewegung der Gastgeber bei Hansas Konterversuchen stimmte, passierte vor beiden Toren weiterhin nicht viel.
Afolayan findet Irvine: 1:0
Mitte des ersten Durchgangs wurden die Hanseaten zielstrebiger. Anders als Rostock nutzten sie ihre erste Möglichkeit, als Irvine nach Flanke von Afolayan, der links ein steter Unruheherd war, eindrucksvoll seine Kopfballstärke unterstrich - 1:0.
2. Bundesliga - 22. Spieltag
Die Kogge war angeknockt. Auch Kolke, nach dessen Fehlpass Daschner die Riesenchance aufs 2:0 verpasste und sein Vorlagengeber Afolayan im Nachsetzen nur den Außenpfosten traf (29.). St. Pauli hatte in der Folge alles im Griff, auch wenn danach nur noch Halbchancen folgten (Daschner, 41., Saliakas, 42.).
Rostocks Chancen-Triple verpufft
Wie aus dem Nichts trumpfte dann allerdings Hansa in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts auf - und musste bei einer Eckballserie den Ausgleich erzielen! Vasilj entschärfte zunächst Frödes Kopfball (45.+1) und hatte dann Riesenglück: Erst landete Verhoeks Kopfball an der Latte, in derselben Minute knallte Roßbach gegen die unsortierte Defensive der Kiez-Kicker aus fünf Metern freistehend über den Balken (45.+2).
Der Wiederanpfiff, bei dem Glöckner gleich mit einem Dreifach-Wechsel aufwartete, verzögerte sich durch das Abbrennen von Feuerwerkskörper und die folgende Rauchentwicklung.
Rostock war nun das klar aktivere Team und drängte die Hürzeler-Elf in die Defensive. Ein Ertrag resultierte jedoch aus dem verstärkten Engagement der Gäste nicht, die ohne Durchschlagskraft blieben. St. Paulis Spiel verkam vorerst zu Stückwerk, weshalb sich vor beiden Toren kaum etwas tat.
Bis zu 68. Minute, als Hartel nach sehenswerter Kombination zu zentral auf Kolke abschloss, der auch wenig später gegen Daschner Sieger blieb (70.).
Verhoek verzweifelt an Vasilj
Die Kogge versuchte alles, mit Schröter für Pröger kam eine weitere frische Offensivkraft. Nicht lange auf dem Rasen, avancierte der Joker fast zum Vorbereiter des Ausgleichs: Nach seinem Querpass verhinderte Vasilj mit famoser Fußabwehr gegen Verhoek den Ausgleich (78.).
Dies blieb die letzte nennenswerte Chance in der Schlussphase. Es blieb beim sehr glücklichen Sieg St. Paulis, dem fünften in Folge, der in der Tabelle den Sprung auf Platz 7 bedeutet.
St. Pauli reist am Freitagabend (18.30 Uhr) nach Paderborn. Rostock ist am Sonntag (13.30 Uhr) Gastgeber des KSC und muss dabei auf Verhoek (5. Gelbe Karte) verzichten.