Nürnbergs Relegations-Trainer Michael Wiesinger drehte viele Steine um und veränderte die FCN-Startelf nach dem 1:1 in Kiel auf fünf Positionen: Ishak, Mavropanos, Nürnberger, Valentini und Zrelak erhielten den Vorzug vor Dovedan, Frey, Geis, Mühl und Sorg (alle Bank).
Ingolstadts Coach Tomas Oral tauschte im Vergleich zum 2:0-Sieg bei 1860 München zweimal Personal: Eckert Ayensa und Paulsen rückten für Heinloth (Bank) und Kutschke (Oberschenkelverletzung) in die Aufstellung.
Nürnberg dominiert, Nürnberger trifft doppelt
Beide Teams setzten taktisch auf eine 4-4-2-Grundordnung, doch traten sie grundlegend unterschiedlich auf: Der FCN begann aggressiv und offensiv, agierte ballsicher und störte den gegnerischen Spielaufbau mit energischem Pressing. Der FCI wirkte dagegen nervös und überfordert, brachte kaum einen Pass zum Mitspieler, fand nicht in die Zweikämpfe und offensiv überhaupt nicht statt. Zudem offenbarten die Schanzer klaffende Lücken im Defensivverbund. Entsprechend zelebrierte der Club im ersten Durchgang Einbahnstraßenfußball mit einem deutlichen Chancenplus: Zrelak (2., 9.), Ishak (4.) und Handwerker (10.) verbuchten vielversprechende Möglichkeiten in der Anfangsphase.
Präziser zielte dann Nürnberger, der mit einem strammen Schuss vom linken Strafraumeck zum 1:0 ins Tor traf (22.). Von Ingolstadt kam dagegen weiterhin nichts. Zudem mussten die Gäste seit der 30. Minute auch noch ohne den erfahrenen Flügelspieler Beister auskommen, der wegen einer Verletzung am hinteren rechten Oberschenkel ausgewechselt werden musste. Den ersten Abschluss verbuchten die Oberbayern erst in der 38. Minute (Eckert Ayensa, 38.). Später gab auch Thalhammer noch einen seltenen Warnschuss ab (43.). Kurz vor der Pause aber erhöhten die Mittelfranken: Zrelak verlängerte einen Valentini-Einwurf auf Nürnberger, der aus der Nahdistanz zum 2:0 einschoss (45.). Angesichts von 13:2 Torschüssen und 58 Prozent Ballbesitz eine hochverdiente Führung zur Halbzeit.
Nürnberger trifft den Pfosten - Ingolstadt fällt nichts ein
Relegation 2020
Mit Wiederbeginn präsentierte sich der FCI zwar aktiver, doch noch immer war in der Vorwärtsbewegung kaum ein Zusammenspiel erkennbar. Der FCN konnte es sich deshalb leisten, den Ball immer mehr den Schanzern zu überlassen. Diese offenbarten weiterhin Defizite im Pass- und Positionsspiel, leisteten sich einfache Fehlpässe und beschränken die Offensivaktionen auf lange Bälle. Ohne durchschlagenden Erfolg. Die Doppelspitze Eckert Ayensa/ Kaya hing komplett in der Luft. Der Club lauerte derweil auf Konter. Nürnberger traf nach einem Steckpass von Hack aus spitzem Winkel den linken Pfosten (66.).
Auch im weiteren Verlauf bot sein kein fußballerischer Leckerbissen mehr: Viele Fouls bremsten den ohnehin kaum noch vorhandenen Spielfluss. Zudem fehlte es Ingolstadt an Tempo, Ideen und Präzision, um Nürnberg ernsthaft zu gefährden. Stattdessen hätte der Club beinahe noch auf 3:0 erhöht: Ein Ishak-Abstauber wurde wegen einer knappen Abseitsstellung nicht gegeben (80.). Kurz darauf rang Behrens Keeper Knaller die nächste Parade ab (82.). Schlussendlich blieb es beim 2:0.
Damit ist der FCN in einer guten Ausgangsposition für das Relegations-Rückspiel, das am Samstag (18.15 Uhr, LIVE! bei kicker) im Audi-Sportpark in Ingolstadt stattfindet.