Ingolstadts Trainer Tomas Oral wechselte nach dem 0:2 beim 1. FC Nürnberg im Hinspiel der Relegation dreimal: Heinloth, Bilbija und der genesene Kapitän Kutschke begannen für Beister (Oberschenkelverletzung), Kaya und Eckert Ayensa (beide Bank).
Nürnbergs Relegations-Trainer Michael Wiesinger tauschte hingegen nur einmal: Mühl spielte in der Innenverteidigung für den angeschlagenen Mavropanos, der aber immerhin auf der Bank Platz nahm.
Die Anfangsphase gehörte den Nürnbergern, die mehr Ballbesitz hatten und dann auch erste Abschlüsse verzeichneten: Zunächst köpfte Ishak knapp drüber (9.), dann nickte Behrens einen Valentini-Freistoß rechts vorbei (10.). Der FCI überließ über weite Strecken des ersten Durchgangs dem Club den Ball, presste dann nur punktuell. Zwingende Torchancen gab es hüben wie drüben kaum, Kraußes Volley ging drüber (21.). Sieben Minuten später dann die beste Chance der Gastgeber des ersten Durchgangs: Einen indirekten Freistoß setzte Krause nach Gaus-Ablage knapp rechts vorbei.
Relegation 2020
Viel mehr kam nicht von den Schanzern, die wohl aufgrund der Angst vor einem Gegentor (dann hätte Ingolstadt schon vier Tore machen müssen) noch das ganz große Risiko scheuten. Der FCN verteidigte es allerdings auch sehr diszipliniert und hatte kurz vor der Pause noch eine Schusschance durch Ishak (44.). Da der Abschluss zu zentral geraten war, ging es torlos in die Kabinen.
Ingolstadt egalisiert Hinspielergebnis
Im zweiten Durchgang erwischte Nürnberg den besseren Start, Zrelak verpasste nach Ishak-Hereingabe (50.) und Handwerkers Distanzschuss griff sich FCI-Keeper Knaller (52.). Und auf der Gegenseite fiel dann aus dem Nichts die Führung für Ingolstadt: Nach einem Freistoß misslang Mathenia ein Klärungsversuch, er faustete Defensivmann Erras an. Von ihm prallte die Kugel in Richtung Tor, Sörensen grätschte Kutschke an - 1:0 (53.). Und aus Sicht des FCI kam es noch besser: Nach einem Gaus-Freistoß fühlte sich keiner für Schröck verantwortlich, dieser nickte ungehindert ein (62.). Damit hatten die Schanzer das Hinspielergebnis egalisiert.
FCN völlig von der Rolle, Krauße zum 3:0
Die Nürnberger waren nun völlig von der Rolle, es ging nichts mehr. Und Ingolstadt war obenauf. Erneut brachte Gaus einen Freistoß nach innen, diesmal fand er Krauße, der per Kopf zum 3:0 ins Tor verlängerte (66.). Zu diesem Zeitpunkt war der FCI aufgestiegen, der Club hätte den bitteren Gang in Liga drei gehen müssen.
Schleusener rettet Club mit der letzten Aktion
Der FCN brauchte zwar etwas, fing sich dann - und warf alles nach vorne. Der eingewechselte Dovedan hatte eine gute Kopfballchance, aber Antonitsch klärte den Ball kurz vor der Linie (80.). Ingolstadt stand nun nur noch hinten drin, der Club drückte. Frey hatte das 1:3 auf dem Fuß, doch sein Drehschuss ging knapp links vorbei (86.). Es wurde immer enger für die Nürnberger, auch die angezeigten fünf Minuten Nachspielzeit waren schon vorbei. Aber Schiedsrichter Christian Dingert ließ noch weiterlaufen, da es eine kurze Verletzungspause gegeben hatte. Und die Gäste erzielten tatsächlich noch das erlösende 1:3, das sie in der Liga hielt. Erras brachte das Leder hoch in den Strafraum, Antonitsch stolperte, dadurch tauchte Schleusener frei vor dem Kasten auf - und beförderte den Ball an Knaller vorbei ins Tor. Wenige Sekunden später war Schluss und die Emotionen bei den Nürnbergern brachen heraus. Für die Ingolstädter natürlich ganz bitter, die erneut in letzter Sekunde den Aufstieg aus den Händen gerissen bekamen.