Trotz der 0:3-Schlappe in der Vorwoche gegen Manchester United änderte Juve-Trainer Marcelo Lippi seine Aufstellung auf nur einer Position: Für den mit muskulären Problemen kämpfenden Conte rückte Tacchinardi ins Team. Immerhin zwei Änderungen nahm Deportivos Coach Javier Irureta vor: Im Mittelfeld liefen Cesar und Mauro Silva von Beginn an auf, Jorge Andrade und Sergio mussten auf der Bank Platz nehmen.
Das Hinspiel Der 5. Zwischenrunden-Spieltag im Überblick
Nachdem die Anfangsphase eher gemächlich verlief, zog Juve etwa ab der zehnten Minute ein Powerplay auf das Tor der Spanier auf und wurde schnell belohnt: Einen Eckball von der rechten Seite zirkelte Camoranesi genau auf Ferrara, der das Leder in die linke obere Ecke köpfte. Die Turiner ließen nicht locker, spielten eine Zeitlang entfesselt auf.
Erst nach der 20. Minute kam Deportivo besser ins Spiel, zunächst durch schnelle Konter, schließlich durch kontrollierte Offensive. Zunächst schien die Abwehr der Italiener dem Druck standhalten zu können, immer wieder ging noch ein Bein der Juve-Akteure rechtzeitig dazwischen. So dauerte bis zur 35. Minute, bis den Spaniern der Ausgleich doch gelang: Makaay kam über die rechte Seite, spielte den Ball haargenau in die Mitte auf Diego Tristan, der sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ.
Nach dem Ausgleich spielte die Elf von Trainer Irueta kontrollierter, war deutlich mehr im Ballbesitz und hätte in der 42. Minute durch Makaay sogar in Führung gehen können.
Nach der Pause schienen die Italiener den besseren Start zu erwischen, waren wie schon zu Beginn des ersten Durchgangs agiler und hatten mit einem Distanzschuss von Nedved auch die erste Chance in Halbzeit zwei. Doch in der 52. Minute die kalte Dusche: Nach langem Ball von Duscher trickste Makaay an der Strafraumgrenze ein bisschen, ehe er das Leder in die linke obere Ecke zum 1:2 bugsierte.
Juventus brauchte einige Minuten, um den Rückschlag zu verkraften und warf schließlich alles nach vorne. Mit Erfolg: Eine Hereingabe von Davids wurde von einem spanischen Abwehrspieler unglücklich zu Trezeguet abgefälscht, der sich die Chance nicht entgehen ließ und den Ball zum 2:2 in die Maschen setzte.
Nun folgte eine Sturm- und Drangphase der Gastgeber. Trezeguet hatte in der 68. Minute die Riesenchance zum 3:2, traf jedoch nur den rechten Pfosten. In der Schlussphase schien Juve zeitweise etwas die Puste auszugehen, Deportivo hatte ebenfalls einige Chancen, so dass die Partie bis zum Schluss hochdramatisch blieb. Mit der zweiten (oder dritten) Luft gehörten die letzten Minuten der Mannschaft von Trainer Marcello Lippi, Tudor wurde zum Held des Abends. Sein Linksschuss nach Kopfballvorlage von Trezeguet ebnete den Weg in das Viertelfinale.
Eine abwechslungsreiche, temporeiche, zum Ende hin hektische, aber auch hochdramatische Partie endete mit dem glücklichen Sieg der Italiener, die damit so gut wie im Viertelfinale sind.