Spät zur Stelle: Benedikt Höwedes schießt die deutsche U21 nach Schweden. imago
Drei Änderungen nahm Frankreichs Trainer Erik Mombaerts im Vergleich zum 1:1 im Hinspiel vor: Der aus der A-Nationalmannschaft zurückbeorderte Lloris hütete das Tor an Stelle von Rion, Danze verteidigte für Dabo und der zuletzt gesperrte Kapitän Cabaye ersetzte überraschend den in Magdeburg starken Coutadeur. Auch bei der DFB-Auswahl gab es drei Umstellungen. Coach Dieter Eilts vertraute im Mittelfeld auf Polanski, Boateng und Schindler für den angeschlagenen Kruska (Bank) sowie die verletzten Khedira und Marin.
Die deutsche Mannschaft hatte in der ersten Viertelstunde mit spritziger wirkenden Franzosen mächtig Probleme und Glück, dass die "Equipe Tricolore" die sich bietenden Möglichkeiten nicht zum Führungstreffer nutzte. So schoss Remy nach einem unnötigen Ballverlust der DFB-Auswahl frei vor Neuer um Zentimeter rechts vorbei (5.), dann zog Menez an Schwaab vorbei, fand aber in dem Schalker Keeper seinen Meister (8.).
Das Hinspiel
Die deutsche Elf konnte sich in der Offensive kaum entfalten, zu behäbig war das Spiel über die Schaltstationen Polanski, Schindler und Boateng. Zudem leistete sich die Eilts-Elf viele leichte Fehlpässe im Spiel nach vorne. Der Druck ließ dann jedoch nach, auch weil die deutsche Mannschaft nun besser gegen den ballführenden Akteur arbeitete. In der Offensive versuchte Özil die Partie an sich zu ziehen, Struktur brachte aber auch er nicht wirklich in das deutsche Spiel.
So dauerte es bis zur 32. Minute, ehe die DFB-Auswahl erstmals für Gefahr sorgte. Özil hatte abgelegt auf Dejagah, dessen von Bellaid abgefälschter Schuss aber knapp über das Tor flog. Das Spiel war nun offen, Frankreich aber weiter gefährlicher. So lenkte Neuer nach einem Höwedes-Fehler den Ball von Benalouane an die Querlatte (35.). Bis zur Pause arbeitete sich Deutschland langsam nach vorne, die letzte Konsequenz fehlte aber bei durchaus vielversprechenden Ansätzen.
Kevin Schindler überspringt N'Zogbia, die deutsche Elf am Ende auch die Hürde Frankreich. dpa
Im zweiten Durchgang übernahm die Eilts-Elf immer mehr das Kommando. Der Ball lief nun etwas flüssiger durch die eigenen Reihen, im Abschluss fehlte aber das Glück. Erst landete ein Höwedes-Kopfball knapp neben dem Pfosten (54.), dann fischte Torwart Lloris einen Dejagah-Schuss mit Mühe aus dem rechte Eck (57.).
Doch damit hatte die deutsche Elf ihr Pulver scheinbar verschossen. Die zündenden Ideen fehlten, Frankreich kam wieder besser auf und hätte in der 77. Minute fast für die Vorentscheidung gesorgt. Dreimal reagierte Neuer aber glänzend und hielt die DFB-Elf im Spiel. Und die schlug in der 90. Minute gnadenlos zu. Höwedes drückte den Ball nach Castro-Vorlage zum vielumjubelten 1:0 über die Linie - die Endrunde findet mit der deutschen Mannschaft statt.