Wer als Spitzenreiter und Hausherr ins Topspiel ging, war in den ersten drei Minuten klar ersichtlich. Wolfsburg hatte den Ball, Bayern gehörig Respekt - und kurz darauf eine Großchance: Dallmann scheiterte im Eins-gegen-eins an Torfrau Frohms (4.). Mit Popps gefährlicher Annäherung auf der Gegenseite - aus Abseitsposition - war eine mit offenen Visieren geführte Partie dann endgültig eröffnet (6.).
Die Gäste boten dem Double-Sieger Paroli, waren speziell über ihr Umschaltspiel phasenweise sogar am Drücker. Mit fortlaufender Spieldauer wurden die Wölfinnen allerdings stärker und stärker. Lattwein traf nach einem Freistoß in aussichtsreicher Position den Ball nicht sauber (14.), Popp gab einen guten Fernschuss ab (18.) - und jubelte kurz darauf: Bei ihrem vermeintlichen Flugkopfball-Treffer war die Torjägerin jedoch erneut aus dem Abseits gekommen, so stand es weiterhin 0:0 (21.).
Pajor trifft kurios
Wenn ein Tor in der Luft lag, dann eines für den VfL, bei dem "Golden Girl" Brand zunächst auf der Bank saß. Pajor hatte es aus anspruchsvollem Winkel auf dem Fuß, doch FCB-Torfrau Grohs wischte die Kugel stark raus (27.). Elf Minuten später durfte die Polin dann jubeln - über einen kuriosen Treffer: Pajor hatte sich den Ball im Strafraum zu weit vorgelegt, den Zadrazil dann quasi per Pressschlag gegen die nachsetzende Stürmerin schoss. In hohem Bogen senkte sich die Kugel über Grohs zur verdienten Pausenführung (38.).
Zu Beginn des ersten Abschnitts hatten die Bayern noch Respekt gehabt, zu Beginn des zweiten hatten sie schon früh die große Ausgleichschance: Rall gab von rechts in die Mitte, Schüller nahm den Ball aus sieben Metern direkt - nur knapp drüber (48.). Kurz darauf schoss Magull aus der Mitteldistanz nicht weit vorbei (55.). Der FCB war dran.
Damnjanovic fehlen Zentimeter
Just in dieser Phase klärte Rall für die Münchnerinnen jedoch einen Ball nicht sauber, den Huth aus 13 Metern trocken per Volley zum 2:0 versenkte - vom Innenpfosten prallte die Kugel ins Netz (58.). Vorentscheidung? Ließ sich der FC Bayern hängen? Nein. Nachdem Stanway mit Glück um Gelb-Rot herumgekommen war (70.), vollendete Bühl einen FCB-Konter überlegt - nur noch 1:2 (73.).
Der Anschlusstreffer eröffnete eine Schlussphase, in der bis in die Nachspielzeit noch alles möglich war. Nun waren es die Wölfinnen, die vorwiegend aufs Konterspiel aus waren, Bayern lief an. Und das 2:2 war zum Greifen nah: Schüller köpfte nach einer Ecke knapp vorbei (81.), die eingewechselte Damnjanovic nickte den Ball wenig später sogar an den Pfosten (82.). Auch Laurent hatte den hinten raus gar nicht mal unverdienten Ausgleich noch auf dem Fuß (87.), der allerdings nicht mehr fallen sollte.
Somit hat der VfL Wolfsburg seine Führung über die Zeit gebracht und seinen wohl ärgsten Verfolger nach fünf Spieltagen bereits auf fünf Punkte distanziert.