Im Vergleich zur Nullnummer in Bremen tauschte SpVgg-Trainer Lorenz Köstner Mittelfeldspieler Cizek gegen Manndecker Grassow aus. Die angeschlagenen Hachinger, Torwart Tremmel und Offensivspieler Spizak, wurden in letzter Sekunde fitgespritzt. Auf Dortmunder Seite wurde Stürmer Bobic von Matthias Sammer nach dem 0:0 gegen Stuttgart auf die Bank verfrachtet, für ihn kam Addo. Im Mittelfeld übernahm Stevic die Rolle des Gelb-gesperrten Heinrich.
Der 33. Spieltag auf einen Blick
Hachings Kalkül war schon nach vier Minuten Makulatur. Die SpVgg wollte aus einer sicheren Defensive mit Strehmel als Absicherer und Grassow, Seifert und Herzog als Decker die Offensivkräfte der Borussia lahmlegen. Doch dann lief sie nach der ersten eigenen Ecke in einen Konter, den Rosicky und Evanilson einfädelten und Addo überlegt abschloss.
In der Folge konnte sich die zweitbeste Auswärtsmannschaft der Liga beruhigt zurückziehen, weil Haching keine Offensivideen hatte ein Aufbauspiel war nicht zu erkennen und die langen Bälle landeten entweder bei Reuter oder gar bei Lehmann. Seinerseits blieb der BVB bei Kontern stets gefährlich, die zumeist von Reuter oder Rosicky initiiert wurden.
Nach einer halben Stunde hatte sich die SpVgg etwas gefangen, gewann mehr Zweikämpfe und hatte durch Rraklli die große Ausgleichschance, die per Teamwork von Lehmann und Ricken vereitelt wurde.
In der Halbzeit korrigierte Köstner seine defensive Ausrichtung und holte Grassow (sah zumeist schlecht aus gegen Reina) vom Feld und brachte dafür Cizek. Breitenreiter und Rraklli bildeten nun den Doppelsturm, Cizek agierte dahinter. Sogleich wurde das Spiel ausgeglichener, doch gerade jetzt zeigte sich die spieltechnische Überlegenheit der Sammer-Elf. Allerdings setzte sich die Schlafmützigkeit in der Hachinger Defensive auch im zweiten Durchgang fort. Folge: Addo konnte nach erneuter Vorarbeit von Evanilson zum 2:0 einköpfen.
Nachdem das Spiel entschieden schien, löste die SpVgg alle taktischen Fesseln und stürmte mit dem Mute der Verzweiflung darauf los. Und wurde belohnt. Strehmel brachte die Münchner Vorstädter auf ein Tor wieder heran. Doch es sollte ein Strohfeuer bleiben, das vor allem Evanilson mit Leichtigkeit austrat. Als Vorbereiter bekamen die Hachinger den Brasilianer nie in den Griff. Auch das 3:1 durch Ricken hatte Dortmunds Nummer drei aufgelegt.
Dortmund sicherte sich dank einer engagierten und intelligenten Spielweise mit einem 4:1 gegen Unterhaching einen Qualifikationsplatz für die Champions League. Die SpVgg, die besonders in der ersten halben Stunde in der Defensive schlecht stand und offensiv planlos war, steigerte sich zu spät und steht jetzt wieder auf einem Abstiegsplatz.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend