Ukraines Coach Serhiy Kovalets ließ seine Elf, die überwiegend aus Akteuren heimischer Durchschnittsklubs bestand, in einem 4-2-3-1-System auflaufen.
Deutschlands Auswahltrainer Horst Hrubesch hatte in seiner Anfangsformation kaum Überraschungen parat: Im Tor setzte sich ter Stegen gegen Leno durch, rechts hinten erhielt Korb den Vorzug vor da Costa. Die beiden Debütanten Kimmich und Meyer fanden sich auf der Ersatzbank wieder.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
0:1 P. Hofmann (35')
0:2 Volland (61')
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Tsentralnyi |
| Zuschauer | 9.000 |
"Wir wollen unser Spiel durchdrücken und vielleicht schon im ersten Spiel für eine Vorentscheidung sorgen", hatte Hrubesch im Vorfeld der Partie angekündigt. Davon war anfangs allerdings kaum etwas zu sehen: Die DFB-Auswahl wirkte überrascht von den munter aufspielenden Hausherren, die sofort den Vorwärtsgang einlegten. Nach einem Eckstoß wäre die deutsche Auswahl beinahe kalt erwischt worden, hatte aber Glück, dass nach einem Schuss von Kulatsch gleich zwei Ukrainer am langen Pfosten am Leder vorbeisäbelten (6.). Nur eine Zeigerumdrehung später konnte Kalitwinzew unbedrängt abschließen, verfehlte sein Ziel aber knapp.
Der anfängliche Schwung der Hausherren nahm in der Folge mehr und mehr ab, weil sich die Osteuropäer hinten einigelten. Die Hrubesch-Elf ließ eine klare Linie im Aufbauspiel vermissen, agierte ideenlos und drang nur sporadisch in das letzte Drittel vor, weil die Angriffe meist durch ein taktisches Foul eines Ukrainers gebremst wurden. So entwickelte sich ein weniger sehenswertes Treiben zwischen den Sechzehnern.
Leitner leitet ein - die Hofmanns vollenden
Von den unzähligen Standardsituationen der DFB-Elf wurde nur eine einzige gefährlich, als Volland am kurzen Pfosten an die Kugel kam, an der vielbeinigen Abwehr der Hausherren aber kein Vorbeikommen fand (31.). Dies gelang dann dem kongenialen Hofmann-Duo: Leitner leitete die Situation ein, steckte nicht auf und bugsierte das Leder im Fallen auf die linke Seite zu Jonas Hofmann, der kurz fintierte und dann den am zweiten Pfosten lauernden Namensvetter Philipp fand, der nur noch einnicken musste - 1:0 (35.). Zur Pause stimmte nach durchwachsener Vorstellung nur eines: das Ergebnis.
Meyer findet sich prächtig ein
Mit Wiederanpfiff brachte Hrubesch mit Meyer für Malli einen U-21-Debütanten, später sollte mit Kimmich noch ein zweiter Akteur seine Premiere feiern. Auch die Ausrichtung änderte sich: Mit der Führung im Rücken begaben sich die Gäste in Lauerstellung, ließen die Ukrainer kommen und warteten geduldig auf Konter. Dieser bot sich nach einem zu kurz ausgeführten Freistoß der Hausherren, woraufhin Joker Meyer blitzschnell umschaltete und den startenden Volland perfekt einsetzte. Der umkurvte anschließend Keeper Kowal und vollstreckte sicher (61.).
Hofmann stößt die Tür ganz weit auf
Das 2:0 nahm der Kovalets-Elf sichtlich die Hoffnung auf ein Comeback. Zwar war den Osteuropäern die Mühe nicht abzusprechen, doch fehlte es sowohl an den spielerischen Mitteln als auch an der nötigen Durchschlagskraft. Deutschland schaltete auf den Verwaltungsmodus um und ging nur noch sporadisch ins Tempo, wenn sie dann aber aufs Gaspedal drückten, wurde es sofort brandgefährlich. Meyer bat Noyok links im Strafraum zum Tanz, narrte ihn per doppeltem Übersteiger und legte auf den im Zentrum wartenden Jonas Hofmann ab, der die Kugel über die Linie drückte (79.).
Die Entscheidung war gefallen, die Hausherren gaben sich endgültig auf. Die DFB-Auswahl spielte den 3:0-Erfolg locker über die Zeit und steht nach dem Hinspiel praktisch schon mit einem Bein bei der Europameisterschaft 2015 in Tschechien.
Das EM-Ticket kann die DFB-Elf beim Play-off-Rückspiel am kommenden Dienstag (18 Uhr) in Essen endgültig lösen. Die Chancen dazu stehen nach dem klaren Auswärtserfolg in jedem Fall bestens.