Den Ball im Blick: Sportings Liedson und Inters Maicon. dpa
Sporting Lissabon musste ganze sechs Jahre warten, ehe in dieser Spielzeit wieder die Qualifikation zur Champions League realisiert wurde. Da die Portugiesen im Vergleich zu ihren Kontrahenten in der Königsklasse finanziell nur wenig Spielraum hatten, fielen die Verstärkungen vor dieser Spielzeit eher bescheiden aus. So standen mit den international eher unbekannten Miguel Veloso und Yannick nur zwei Neuzugänge in der Anfangsformation.
Die Gäste aus Mailand indes gestalteten ihren "Mercato" vergleichsweise ausufernd: In einer quasi runderneuerten ersten Elf liefen mit Dacourt, Ibrahimovic, Vieira, Maicon sowie Italiens WM-Held Grosso gleich fünf Neuzugänge höchster Güte von Beginn an auf.
Die Partie begann heiß umkämpft und so war Schiedsrichter Hamer vor allem in der ersten halben Stunde der am meisten geforderte Akteur. Beide Teams lieferten sich zahlreiche, teils übertrieben hart geführte Zweikämpfe, packende Torszenen ergaben sich abgesehen von Ibrahimovics Fernschuss in der ersten Minute zunächst jedoch nicht. Erst nach Abels Rechtsflanke, die sich letzten Endes gefährlich neben das Mailänder Tor senkte (35.), besannen sich beide Teams auf ihre spielerischen Fähigkeiten. Viel passierte in der Schlussphase des ersten Durchgangs dennoch nicht mehr: Lediglich Adriano (41.) sowie Nani auf der Gegenseite (45.) konnten mit ihren Fernschüssen wenigstens ansatzweise für Gefahr sorgen.
Kampf war Trumpf: Zwischen Sporting und Inter ging es zeitweise hoch her. dpa
Nach dem Seitenwechsel waren es dann ganz klar die Gastgeber, die den Takt vorgaben. Nani (52.) sowie Romagnoli (59.) zielten mit ihren Fernschüssen noch zu ungenau und auch dem jungen Yannick versagten nach mustergültiger Vorarbeit durch Liedson aus 16 Metern die Nerven (61.).
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Sporting hatte nun das Heft in der Hand und so dauerte es nur weitere 180 Sekunden bis zur zu diesem Zeitpunkt bereits überfälligen Führung: Caneira nahm auf dem linken Flügel einen Freistoß Tonels mit der Brust an, zog ab und erzielte mit einem äußerst sehenswerten Treffer das 1:0 (64.), wobei Toldo nicht die allerbeste Figur dabei abgab. Inter versuchte zu reagieren, schwächte sich jedoch im Anschluss selbst, da Vieira kurz nach dem Rückstand wegen wiederholten Foulspiels des Feldes verwiesen wurde (68.).
Von der Mancini-Elf kam weiter fast gar nichts. Liedson verpasste nur um ein Haar das zweite Tor der Portugiesen (77.). Die einzig zwingende Inter-Chance hatte Ibrahimovic zwei Minuten vor dem Ende, sein Schuss aus 22 Metern strich jedoch um Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Da auch in den verbleibenden Spielminuten nichts mehr passierte, blieb es beim etwas überraschenden Sieg der Portugiesen über das Mailänder Starensemble. Inter steht somit bereits am kommenden Spieltag gegen die Münchener Bayern in der Pflicht, während Sporting etwas entspannter zum Duell nach Moskau reisen kann.