Sandhausens Trainer Alois Schwartz tauschte nach dem 1:1 beim FC St. Pauli zweimal: Er brachte Christian Kinsombi und Pulkrab für Ochs und Esswein (beide Bank). Hannovers Coach Stefan Leitl kündigte nach dem 1:1 gegen Braunschweig bereits Personalwechsel an und schickte Besuschkow, Schaub und Teuchert aufs Feld für Leopold, Beier und Tresoldi, die ebenfalls vorerst auf der Bank Platz nahmen.
Der SV Sandhausen kam deutlich besser in die Partie und überrumpelte die Gäste in den Anfangsminuten. Immer wieder waren es Okorojis Flanken, die für Gefahr sorgten, doch trotz der anfänglichen Überlegenheit sprang kein Treffer heraus. Hannover kam dann besser rein und konnte seinerseits erste Offensivakzente setzen. Nach zwei erfolglosen Abschlüssen durch Besuschkow (9.) und Neumann (11.) war es dann Teuchert, der die Gäste jubeln ließ. Nach einem Pass von Muroya setzte sich der Stürmer rechts vor dem Tor mit einem einfachen Haken gegen Papela durch und setzte den Ball mit links flach ins lange Eck (14.).
Sandhausen hat mehr Ballbesitz, aber keine zündenden Ideen
Die Gastgeber nahmen die Partie in der Folge wieder mehr und mehr in die Hand, konnten mit dem Ballbesitz allerdings nicht allzu viel anfangen. Zwar kamen sie über Christian und David Kinsombi sowie den beiden Außenverteidigern immer wieder vor den Strafraum von Hannover, bei Pulkrab und Bachmann kamen in der Box jedoch die wenigsten Bälle an. Als die Doppelspitze dann doch einmal gefährlich vors Tor kam, fehlten Bachmanns Abschluss Kraft und Präzision (41.). Die Gäste sorgten ihrerseits immer wieder mit Kontern für Entlastung. Weil Teuchert auf der Gegenseite aus spitzem Winkel aber nur den Außenpfosten traf (44.), blieb es bei der knappen Halbzeitführung.
Der 9. Spieltag
Auch im zweiten Durchgang gelang den Gastgebern der bessere Start. Nachdem Zieler Okorojis Fernschuss zunächst noch parieren konnte (48.), kam Sandhausen dann doch zum Ausgleich. Weil Neumann gegen Christian Kinsombi nur in den Gegner ging, entschied Schiedsrichter Haslberger nach Sichtung der Videobilder auf Elfmeter. Neumann sah Gelb, David Kinsombi verwandelte zum Ausgleich (56.). Kurz darauf hätte es noch dicker kommen können für 96, und wieder war Neumann der Unglücksrabe. In der Wiederauflage der Elfmeterszene kam Kinsombi gegen den Innenverteidiger erneut zu Fall (59.) und diesmal folgte umgehend der Elfmeterpfiff. Zudem sah Neumann die Gelb-Rote Karte, doch Haslberger wurde erneut in die Review-Area gerufen. Neumanns Kontakt war minimal und folgerichtig nahm der Schiedsrichter sowohl den Platzverweis als auch den Elfmeter zurück.
Hannover schüttelt sich und schlägt doppelt zu
Hannover kam mit einem blauen Auge davon - und stellte umgehend den alten Abstand wieder her: Nach einer Ecke von Muroya setzte sich Nielsen am ersten Pfosten gegen zwei Gegenspieler durch und traf per Kopf zur erneuten Führung für 96 (65.). Knapp fünf Minuten später legten die Gäste dann nach und erhöhten auf 3:1, weil Drewes bei Muroyas Abschluss aus kurzer Distanz den Ball zu spät sah und danebengriff (71.).
Doch damit nicht genug: Nur zwei Zeigerumdrehungen später war Sandhausen zurück im Spiel. Nach Kinsombis Flanke stand Ajdini frei und drückte den Ball aus wenigen Metern mit dem Kopf über die Linie (73.). Das Tempo blieb vorerst weiter hoch, doch weder gelang Sandhausen in der Folge der Ausgleich, noch Hannover die Entscheidung. Die Partie blieb demnach weiter offen, ein weiterer Treffer fiel jedoch nicht mehr.
Sandhausen wartet somit seit sechs Partien auf einen Sieg, während Hannover seit sechs Spielen ungeschlagen ist (5/1/0). Nach der Länderspielpause gastieren die Kurpfälzer am Samstag, 1. Oktober (13 Uhr), bei den ebenfalls krisengebeutelten Fürthern. Hannover empfängt am Freitag, 30. September (18.30 Uhr), den Hamburger SV zum Topspiel.