Regensburgs Trainer Franciszek Smuda nahm nach dem 2:0-Auswärtssieg in Bochum nur eine Veränderung in der Sturmspitze vor: Doppeltorschütze Djuricin durfte für Machado von Beginn an ran.
Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht konnte im Vergleich zum 1:1 gegen Aalen wieder auf Top-Torjäger Kumbela (nach Gelb-Sperre) zurückgreifen und beorderte diesen für Zhang in die Startelf.
Kumbela steht goldrichtig
Das Tabellenschlusslicht begann frech gegen den Tabellenführer, zeigte sich sehr flexibel - Haag und Carlinhos wechselten ständig den Flügel - und läuferisch stark im Mittelfeld. Nach teilweise feinem Kombinationsspiel kam der Jahn prompt zu ersten Chancen (4., 5.). Vom tabellarischen Unterschied von 17 Plätzen und 32 Punkten war vorerst nichts zu erkennen. Jedoch konnte sich die Eintracht auf Stürmer Kumbela verlassen. Der Kongolese stand nach einer Elabdellaoui-Flanke goldrichtig, stahl sich im Rücken seiner Bewacher davon und traf per Flugkopfball zum 1:0 (15.).
Ochs verhindert Triple-Chance
Der Gegentreffer warf die Oberpfälzer spürbar zurück. Die Hausherren kamen in der Folge nicht mehr zwingend nach vorne. Einzig Rahn sorgte mit einem Freistoß für einen kurzen Pulsanstieg (34.). Ansonsten bestimmten vor allem die Niedersachsen die Partie. Der BTSV stand kompakt, stellte schon im Mittelfeld die Räume zu und erstickte die Bemühungen der Regensburger schon im Keim. Nach vorne startete die Eintracht immer wieder überfallartige Konterangriffe und rückte dann sowohl mit den beiden Außenverteidigern als auch mit dem kompletten Mittelfeld druckvoll nach vorne nach.
Auch bei Standardsituationen durch die Spezialisten Theuerkauf und Elabdellaoui wurde es immer wieder gefährlich. Nach einem Theuerkauf-Freistoß brannte es lichterloh im SSV-Strafraum und Braunschweig kam zu einer Triple-Chance: Erst scheiterte Ademi aus kurzer Distanz an einem Ochs-Reflex, den Nachschuss von Dogan wischte der Torwart ebenfalls von der Linie. Schließlich setzte Bicakcic zum Seitfallzieher an und jagte das Leder über den Querbalken (27.). Mit dem 1:0 ging es in die Halbzeitpause.
BTSV taktisch ausgereift
Der 22. Spieltag
Smuda reagierte und brachte mit dem Wiederanpfiff den schnellen Weidlich für Smarzoch (46.) und stellte seine Mannschaft deutlich offensiver ein. Dem Spiel fehlte es aber dennoch an Tempo. Beide Mannschaften schienen sich im Mittelfeld komplett zu neutralisieren. So plätscherte die Partie lange ereignislos vor sich hin. Einzig nach Standardsituationen entstanden Strafraumszenen. So köpften die Regensburger Laurito direkt auf BTSV-Keeper Davari (57.) und Kamavuaka (63.) knapp neben den Pfosten.
Smuda musste reagieren und brauchte sein Wechselkontingent schon nach einer guten Stunde komplett auf. Mit Machado und Sembolo brachte er zwei frische Stürmer (63.). Die erhoffte Wirkung blieb jedoch aus. Der SSV spulte zwar viele Kilometer ab, konnte dabei aber kaum Raum gewinnen. Es fehlte an kreativen Impulsen aus dem Mittelfeld. Dafür zeigte sich aber vor allem die taktisch ausgereifte Braunschweiger Mannschaft verantwortlich, die dem Jahn mit exzellentem Zweikampfverhalten, kompaktem Verschieben und gutem Stellungsspiel bei fast jedem Spielzug gekonnt den Wind aus den Segeln nahm.
Regensburg mit der Brechstange - Kumbela vergibt die Entscheidung
Wilson Kamavuaka (re.) duelliert sich in der Luft mit Deniz Dogan. Daniel Davari (li.) beobachtet die Szene. picture alliance
Dem Jahn blieb so nichts anderes mehr übrig als mit der Brechstange alles nach vorne zu werfen. Wirklich knifflig wurde es aber nur einmal: Sembolo drang in den Strafraum ein und ging nach einem Rempler von Reichel zu Boden (83.). Schiedsrichter Robert Kampka ließ weiterlaufen. Auf der anderen Seite hatte Kumbela die Entscheidung auf dem Kopf, doch zielte er nach einer butterweichen Boland-Flanke aus sechs Metern direkt auf Torwart Ochs, der parierte (87.). So blieb es beim 1:0.
Für Regensburg geht es nächste Woche Sonntag (13.30 Uhr) in Cottbus weiter. Braunschweig hat zeitgleich ein Heimspiel gegen den TSV 1860 München.