Bundesliga

SPIELBERICHT

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Die bekanntermaßen defensiv starken Düsseldorfer mußten ohne die verletzten Dobrowolski und Juran antreten. Fortuna-Trainer Wojtowicz ersetzte seine Stars, zuletzt zusammen mit Younga verantwortlich für die Kreativbildung, zwar durch ähnlich veranlagte Spieler (Stürmer Tonello für Juran, Mittelfeldspieler Tolkmitt für Dobrowolski), doch den Beinamen "Riegel-Rudi" hat sich der Coach für seine Taktik in München dennoch verdient. Bei Münchner Ballbesitz tummelten sich meist neun Feldspieler in der eigenen Hälfte. Je näher 1860 dem Strafraum kam, desto dichter wurden die Räume. Vorne lauerten abwechselnd Younga oder Tonello. Nur bei eigenem Ballbesitz spielte Fortuna mit zwei Spitzen.

1860-Coach Werner Lorant hatte den zuletzt Gelb-gesperrten Schwabl wieder eingebaut. Für den Kapitän mußte Miller weichen, mit der Folge, daß Jeremies wieder in die Manndeckung rückte. Er kümmerte sich um den laufstarken Younga, während es Walker mit Tonello zu tun bekam. Dem Schweizer wurde in der Manndeckung nicht allzuviel abverlangt, nach vorne leistete er sich mehrere krasse Abspielfehler.

Düsseldorfs Mauertaktik ging vor allem in der ersten Halbzeit gut auf. Bei Kontern gelang es den Gästen sogar zweimal, gefährlich vor Bergs Kasten aufzutauchen (Tolkmitt, Younga).

Spieler des Spiels

Rainer Berg Tor

2
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Spielnote

4,5
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Tore und Karten

1:0 M. Bender (52')

2:0 Cerny (84')

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TSV 1860 München
1860 München

Berg2 - Trares3 , Walker5 - Jeremies3,5, Stevic4, Schwabl4 , M. Bender2,5 , Cerny3,5 , P. Nowak4 - Borimirov5 , B. Winkler4,5

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Fortuna Düsseldorf
Düsseldorf

Walther4 - Fach4, K. Werner4, Bach3,5 - Oberleitner5 , Istenic3, Judt4,5, Tolkmitt4 , Seeliger5 - Younga-Mouhani3,5 , Tonello5

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Schiedsrichter-Team

Bernd Heynemann Magdeburg

2
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Spielinfo
Stadion Olympiastadion
Zuschauer 25.800
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Die Löwen waren in diesen ersten 45 Minuten gut 80 Prozent der Spielzeit in Ballbesitz, wirkten dabei jedoch plan- und ziellos. Dies vor allem deshalb, weil Istenic 1860-Spielmacher Nowak gut im Griff hatte. So ging lediglich vom spielfreudigen Bender und von Flügelflitzer Cerny Gefahr aus. Ihre Vorarbeiten verfingen sich aber im engmaschigen Netz vor dem Fortunen-Strafraum, Cernys Flanken fanden in Bach und Fach dankbare Abnehmer.

Geduldig behielten die Mannschaften ihre Marschrouten auch nach dem Wechsel bei. Diesen Poker gewann Lorant, weil Bender einen kuriosen Ball (Nowaks Hereingabe hatte Werner an den Pfosten gelenkt) reaktionsschnell verwertete.

Daß Fortuna durchaus offensiver und mutiger spielen kann, bewies die Folgezeit. Istenic wechselte auf die rechte Seite, Anfang füllte das Offensiv-Vakuum im zentralen Mittelfeld aus und Fortuna verlagerte seinen Aktionsraum in die 1860er Hälfte, versuchte eine Art Forechecking und überraschte damit die Gastgeber.

Die konnten sich bei ihrem Keeper Berg bedanken, daß der Ausgleich nicht fiel. Und weil das so war, und weil sich nun natürlich Räume boten, drehte 1860 den Spieß um und konterte zweimal über Pelé. Seine genialen Pässe verwandelten Cerny und Winkler, die damit einen in der Höhe sicher nicht verdienten Sieg sicherstellten.

Es berichten Axel Heiber, Martin Messerer und Johann Strotkötter