Magdeburgs Trainer Christian Titz tauschte im Vergleich zum 0:4 gegen Frankfurt im DFB-Pokal zweimal: Gnaka und Ceka begannen für Elfadli und Scienza (beide Bank).
Kiels Coach Marcel Rapp musste seine Startelf gegenüber dem 3:5 in Mannheim im Elfmeterschießen verändern - insgesamt nahm er vier Veränderungen vor: Dähne, Erras, Schulz sowie Skrzybski ersetzten Schreiber, van den Bergh (beide Bank), Becker (Infekt) und Reese (COVID-19).
Kiel nach Eckbällen gefährlich
Wie von Rapp auf der Pressekonferenz angekündigt, presste sein Team von Beginn an gegen die ballsicheren Magdeburger hoch und versuchte, Umschaltmomente zu kreieren. Da die Hausherren im Aufbauspiel aber keine Fehler fabrizierten, kamen die Kieler aus dem Spiel heraus zu keinen Möglichkeiten - dafür aber nach Eckbällen: Reimann tauchte bei Pichlers Kopfball nach einer Arp-Ecke stark ab und verhinderte den frühen Rückstand (5.).
13 Minuten später war der Schlussmann dann aber machtlos: Erneut fand Arp bei einer Ecke Pichler, der aber nur an den rechten Pfosten schoss. Von dort prallte das Leder zu Komenda, dessen leicht abgefälschter Schuss im Tor einschlug (18.). Auf der Gegenseite kam das Magdeburger Offensivspiel lange nicht zur Entfaltung, weil die Störche engmaschig verteidigten. Vor allem nach dem Führungstreffer waren die Gäste in den Zweikämpfen griffiger.
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Krempicki schießt über das leere Tor
Erst nach einer guten halben Stunde hatten die Heimfans den Torschrei auf den Lippen - Sechelmanns Schuss zischte aber rechts vorbei. Dennoch war es der Weckruf für den Aufsteiger, der im Anschluss besser ins Spiel fand und sich in der gegnerischen Hälfte festsetzte. Trotzdem sorgte ein Umschaltmoment für die große Ausgleichschance: Nach einem Konter über das Offensivtrio (Kwarteng, Atik, Ceka) schoss Krempicki über das verwaiste Tor (36.).
Effizienter zeigte sich dann aber Ceka: Der 22-Jährige verschaffte sich mit einer schnellen Drehung Platz und sorgte für den verdienten Ausgleich (43.) - mit dem 1:1 ging es in die Kabinen.
Die Drangphase konnten die Magdeburger nicht in die zweite Hälfte übertragen. Die Störche gestalteten das Spiel wieder ausgeglichener und hatten den ersten guten Abschluss nach dem Wiederanpfiff. Sanders Distanzschuss hielt Reimann erst im Nachfassen fest (52.).
Lawrence-Aussetzer ist der Wendepunkt des Spiels
Kurze Zeit später veränderte Lawrences Aussetzer die komplette Partie. Der junge Innenverteidiger kreuzte Skrzybski im eigenen Strafraum und brachte den Angreifer damit regelwidrig zu Fall. Pichler nutzte die Chance und traf vom Punkt zum 2:1 (59.). Neben dem Gegentreffer musste Magdeburg auch die Unterzahl hinnehmen, weil der 19-Jährige die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Besonders bitter: Er bekam für eine Schwalbe die erste Gelbe Karte.
Im weiteren Verlauf spielten die Kieler die Überzahl clever aus und ließen den FCM laufen. Gefährlich wurde die KSV in der Offensive aber trotzdem nur noch selten. Lediglich Porath vergab die mögliche Vorentscheidung (65.). Da Joker Wriedt kurz vor dem Ende an Reimann scheiterte (90.), blieb es bis zum Schluss spannend. Dem FCM fiel aber nur noch wenig ein, sodass die Kieler die Führung über die Zeit retteten.
Während die Störche damit den ersten Saisonsieg feierten, warten die Magdeburger in der heimischen MDCC-Arena noch auf Punkte. Der 1. FC Magdeburg ist am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) beim FC St. Pauli zu Gast. Holstein Kiel empfängt tags zuvor (13 Uhr) Eintracht Braunschweig.