Aus Freiburger Sicht war die Paarung sicherlich gleichbedeutend mit dem Spiel des Jahres. Dementsprechend ernüchtert war Gästetrainer Christian Streich im Vorfeld darüber, dass Juventus Turin jene Eintrittskarten, die Freiburger Fans über ihre Mitgliedschaften beim Heimverein erworbenen hatten, storniert hatte. Allerdings zeigte sich schon vor dem Anpfiff, dass offenbar doch mehr Anhänger aus dem Breisgau den Weg ins Juventus Stadium gefunden hatten - über ein Schlupfloch bei der Ticketbörse.
Freiburg, das gegenüber der Nullnummer in Mönchengladbach unverändert ins Spiel ging, startete erwartungsgemäß mit einer Fünferkette - die gleich gefordert war. Denn die Bianconeri zeigten schon nach nur wenigen Minuten, warum sie als Favorit ins Spiel gegangen waren. Insbesondere di Maria wirbelte in der Zentrale eifrig.
Juve startet druckvoll in die Partie
Achtelfinal-Hinspiele
Trotz der bitteren 0:1-Niederlage bei der Roma hatte Juve-Coach Massimiliano Allegri seine Elf auf nur einer Position verändert und Miretti etwas überraschend den Vorzug vor Fagioli erteilt. Der 19-Jährige zog den Altersschnitt allerdings deutlich herunter. Viele Routiniers und gestandene Akteure standen auf Seiten der Turiner auf dem Platz - und so war die erste Chance der Partie eine Koproduktion von di Maria und Rabiot. Der Franzose scheiterte aus spitzem Winkel an Flekken (13.).
Nur eine Minute später lag der Ball nach einem Abschluss von di Maria im Freiburger Tor. Aber der Unparteiische Anasthasios Sidiropoulos hatte die Situation bereits zuvor wegen eines Foulspiels an Höfler mit seinem Pfiff unterbunden - eine Entscheidung, die aus Sicht des Bundesligisten durchaus glücklich ausfiel.
Auch in der Folge waren die Italiener klar spielbestimmend. Hier und da schaffte Freiburg Entlastung, aber immer wieder sah Streich, wie seine Mannschaft gefährliche Angriffe der Gastgeber vereiteln musste. So verpasste Bremer die Führung per Kopf nur knapp (31.), kurz vor der Pause wehrte Flekken gekonnt gegen Cuadrado ab, ehe Vlahovic den Abpraller über das Tor köpfte (45.+1).
Di Maria trifft per Kopf - VAR nimmt Hölers Tor zurück
Der zweite Durchgang begann wie der erste - mit einer Druckphase der Gastgeber. Mit dem Unterschied, dass Juventus die beste Chance diesmal auszunutzen wusste. Di Maria stand nach einer Flanke von Kostic goldrichtig und köpfte unhaltbar für Flekken zum verdienten 1:0 in die Maschen (53.).
Auf der Gegenseite wagte sich Freiburg dann zum ersten Mal zaghaft nach vorne. Insbesondere Günter versuchte auf der linken Seite einiges, seine Flanken wurden aber zumeist geblockt. So sorgte ein Standard für die größte Chance der Gäste, die sogar zwischenzeitlich in einem Jubel mündete. Weil Ginter den Ball jedoch mit der Hand weitergeleitet hatte, zählte der Treffer von Höler nicht (64.), was erst ein Eingriff des Video-Assistenten besiegelte.
Es folgte die beste Phase des Bundesligisten, der nun spürte, dass das Bollwerk der Bianconeri nicht gänzlich unverwundbar war. Immer wieder ging es über links, über Günter und Grifo. Doch es sollte nicht der Tag des Italieners werden, symptomatisch verdribbelte sich Grifo fünf Minuten vor Schluss, kläglich sprang der Ball von seinen Füßen ins Toraus.
Streich brachte für die letzten Minuten in Gregoritsch einen Stoßstürmer, für den es nach seiner Mandelentzündung noch nicht für die Startelf gereicht hatte. Aber auch der Österreicher konnte den Bock nicht mehr umstoßen. Gemessen an den vielen Torchancen für Juve ist Freiburg mit dem Ergebnis aber gut bedient, zumal im Rückspiel am nächsten Donnerstag (18.45 Uhr) noch alles offen ist.
Zuvor geht es für Juventus am Sonntag (20.45 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Schlusslicht Sampdoria Genua weiter, die Breisgauer sind am gleichen Tag bereits ab 15.30 Uhr zu Hause gegen die TSG Hoffenheim gefordert.