Er ist erst seit einigen Wochen im Amt, und doch hat der Deutsche Ottmar Hitzfeld (59) bereits viel verändert in der Schweizer Nationalmannschaft. Alte Seilschaften haben ihren Wert verloren. "Es zählt einzig die Leistung", sagt Hitzfeld. Und: "Wenn ein Spieler über Wochen nicht mehr Stammspieler in seinem Verein ist, wird er nicht mehr aufgeboten."
Erste Amtshandlung des künftigen Schweizer Nationaltrainers: Ottmar Hitzfeld hat Stürmer Marco Streller umgestimmt. Der Angreifer des FC Basel und frühere Bundesliga-Profi (Stuttgart, Köln) wird seine Nationalmannschaftskarriere nun doch nicht wie kürzlich angekündigt beenden.
Es war der Abend des Abschieds für die Schweizer. Im St. Jakob-Park in Basel endete gegen Portugal eine EURO, die für den Mit-Gastgeber aus sportlicher Sicht mit drei Punkten in drei Spielen enttäuschend verlief, aber durch den ersten EM-Sieg überhaupt einen versöhnlichen und emotionalen Abschluss fand.
Ersatztorhüter Pascal Zuberbühler tritt nach der EM-Endrunde aus der Schweizer Nationalmannschaft zurück.
Es ist der Tag danach, die Aufarbeitung des Ausscheidens der bitteren Nacht von Basel. Frust? Maßlose Enttäuschung? Ende der Euphorie? Auf den ersten Blick ist alles wie an jedem anderen Tag auch.
Entgegen seiner ersten Diagnose über die Knieverletzung von Kapitän Alexander Frei hält der Schweizer Mannschaftsarzt Cuno Wetzel nun eine Operation des Dortmunder Angreifers für wahrscheinlich: "Wir haben mit den Vereinsärzten gesprochen und einige weitere Untersuchungen bei einem Kniespezialisten in Deutschland durchführen lassen".
Tranquillo Barnetta von Bundesligist Bayer Leverkusen steht Co-Gastgeber Schweiz beim Eröffnungsspiel der EM-Endrunde gegen Tschechien in Basel (Samstag, 18 Uhr) zur Verfügung. "Ich glaube, dass ich hundertprozentig fit bin. Ich bin ausgeruht und sehr zufrieden, dass ich nach dem Härtetest keine Schmerzen mehr habe", sagte der 23-Jährige am Donnerstag im Trainingslager der Eidgenossen in Feusisberg bei Zürich.
Alexander Frei schreibt schon vor der EURO Schweizer Fußballgeschichte. Der Kapitän löst mit 35 Toren Kubilay Türkyilmaz (34 Treffer) als erfolgreichsten Schützen im Nationalteam ab. Im Interview gibt der 28-Jährige Auskunft über den Zustand der Mannschaft, mit der er ein ambitioniertes Ziel anvisiert hat.
Dem 3:0 bei der Generalprobe gegen Liechtenstein und dem Jubel um den neuen Rekordtorschützen Alexander Frei (35 Treffer) folgte bei der Schweiz die überraschende Rücktrittsankündigung von Marco Streller. Der Stürmer der Eidgenossen hört nach der Europameisterschaft auf und sorgt mit dieser Ankündigung für gehörig Unruhe beim EM-Co-Gastgeber.
Tranquillo Barnetta steht der Schweiz beim Eröffnungsspiel der Europameisterschaft am 7. Juni in Basel (18.00 Uhr) gegen Tschechien nun doch zur Verfügung. Der Akteur von Bayer Leverkusen hat seine Knöchelprobleme überwunden und meldet sich rechtzeitig zurück. "Ich werde zu 100 Prozent dabei sein", erklärte der 23-Jährige am Dienstag im Trainingslager der Eidgenossen in Lugano.
Für Co-Gastgeber Schweiz hat die Vorbereitung auf die EURO 2008 mit schlechten Nachrichten begonnen. Nach Torhüter Fabio Coltori (Racing Santander) fallen auch Herthas Steve von Bergen und Torjäger Blaise N'Kufo (Twente Enschede) aus. Für ihn nominierte Nationaltrainer "Köbi" Kuhn Thomas Häberli von den Young Boys Bern nach. Derweil streiten die Eidgenossen mit Olympique Lyon um die Dienste von Patrick Müller.
Die Schweiz hat ihren vorläufigen Kader für die Europameisterschaft bekannt gegeben. Nationaltrainer Jakob "Köbi" Kuhn nominierte insgesamt acht Bundesliga-Legionäre.