Nach dem misslungenen Einstand in Dortmund (1:2) stellte Trainer Guerino Capretti in seinem zweiten Spiel für die Schanzer dreimal um. Neben dem gelbgesperrten Preißinger nahm Keidel vorerst auf der Bank Platz, Dittgen schaffte es nicht in den Spieltagskader. Dafür begannen Sarpei und Linsmayer im Dreiermittelfeld zusammen mit Kopacz, für Dittgen stürmte Sulejmani über den linken Flügel.
Der VfL Osnabrück kam mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen nach Ingolstadt, aus den vergangenen sechs Ligaspielen hatten die Lila-Weißen 18 Zähler gesammelt - volle Punktausbeute. Trotzdem sah Cheftrainer Tobias Schweinsteiger neben der unumgänglichen Herausnahme von Simakala (Gelbsperre) Wechselbedarf auf einer weiteren Position im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen Aue. Köhler startete für Chato im defensiven Mittelfeld, Putaro ersetzte Simakala auf der linken Seite.
Frühe Führung für Osnabrück - Engelhardt verpasst Doppelschlag
3. Liga, 22. Spieltag
Die Gäste starteten sehr ballsicher und kombinationsfreudig in die Partie und fanden direkt mit ihrer ersten Möglichkeit den Weg ins Tor. Nach einer kurz ausgeführten Ecke war es Engelhardt, der schlussendlich nur den Fuß hinhalten musste und den VfL früh in Front brachte (2.). Voller Selbstbewusstsein suchten die Niedersachsen weiter den Weg nach vorne und ließen die Gastgeber überhaupt nicht ins Spiel finden. Schon nach neun Minuten hatte erneut Engelhardt die Chance, den frühen zweiten Treffer nachzulegen, scheiterte allerdings mit seinem wuchtigen Abschluss am stark parierenden Funk (9.).
Der FCI, der zwar immer wieder gute Spielansätze zeigte, letztlich aber nicht zwingend wurde, glich dann nach 19 Minuten aus dem Nichts aus: Dem Treffer von Brackelmann war ebenfalls ein Eckball vorangegangen. In der Folge waren die Ingolstädter das aktivere Team, jedoch ohne wirklich gefährlich zu werden. Umso bitterer, dass ein eigentlich ungefährlicher Freistoß aus dem Halbfeld nach 26 Minuten zum zweiten Tor der Gäste führte, nachdem Funk der Standard von Köhler ganz unglücklich durch die Finger rutschte (26.).
Die Niedersachsen zogen sich im Anschluss mit der Führung im Rücken etwas zurück und ließen den FCI das Spiel machen, die Gastgeber erarbeiteten sich allerdings keine klaren Tormöglichkeiten, sodass effiziente Osnabrücker unmittelbar vor dem Ende der ersten Halbzeit ein weiteres Mal in Person von Engelhardt zuschlugen, der nach einem Freistoß von Köhler per Kopf zur Stelle war (45+3.).
Traoré sorgt für die Entscheidung
Aus der Pause kam der VfL unverändert, während der FC Ingolstadt zweimal wechselte und mit Hawkins und Franke zwei frische Kräfte für Brackelmann und Sulejmani brachte. Aber das Schema blieb auch in den zweiten 45 Minuten das selbe, der FCI zeigte sich sehr bemüht, doch tat sich mit dem letzten Pass unheimlich schwer. Die klaren Möglichkeiten hatten viel mehr die Gäste, die immer wieder Nadelstiche setzten, mit positivem Ausgang in der 73. Minute, nachdem Traoré einen Distanzschuss im rechten unteren Eck unterbrachte und somit für die Entscheidung sorgte.
Alle Bemühungen des Gastgebers, noch etwas am Ausgang der Partie zu ändern, prallten an der Hintermannschaft des VfL ab, spätestens ab der Strafraumgrenze war Schluss. Das einzig positive Ereignis aus Sicht der Ingolstädter dürfte das Comeback von Schmidt gewesen sein, der nach überstandener Knie-OP nach 74 Minuten für Linsmayer in die Partie kam. Das Spiel plätscherte vor sich hin, sodass Schiedsrichter Max Burda nach dreiminütiger Nachspielzeit abpfiff und damit den siebten VfL-Sieg in Folge perfekt machte.
Die nun endgültig im Aufstiegskampf angekommenen Osnabrücker empfangen am Samstag ab 14 Uhr die SpVgg Bayreuth, während der FC Ingolstadt, der nun alle fünf Spiele im neuen Jahr verloren hat und sich vom Aufstiegsgedanken wohl verabschieden muss, zeitgleich beim 1. FC Saarbrücken zu Gast ist.