Genks Coach Felice Mazzu tauschte im Vergleich zum Spiel bei Sint-Truidense, das beim Stand von 3:3 kurz vor Schluss abgebrochen wurde lediglich einmal Personal: Cuesta begann in der Innenverteidigung für Dewaest (Bank).
Neapels Trainer Carlo Ancelotti wirbelte seine Startelf nach dem 2:1 gegen Brescia Calcio ordentlich durcheinander. Fünf Neue waren im Team: Meret stand für Ospina (Bank) im Tor, außerdem starteten Koulibaly, Mario Rui, Elmas und Lozano für Maksimovic, Llorente, Ghoulam und Mertens.
Milik und die Latte
Der SSC Neapel, dessen Kapitän Insigne nur auf der Tribüne saß, übernahm von Anfang an das Kommando. Nach zunächst erfolglosen Flankenversuchen von Mario Rui, fand der Linksverteidiger nach einer guten Viertelstunde am langen Pfosten Callejon. Der Spanier fackelte nicht lange und nagelte den Ball an den Pfosten. Den Abpraller setzte Milik aus kurzer Distanz an den Querbalken (16.). Die Belgier hatten kurz darauf selbst die große Möglichkeit: Hrosovskys Schuss fälschte Cuesta gegen die Laufrichtung von Meret ab - knapp vorbei (20.). Genk versteckte sich in der Folge nicht - immer wieder war es der Ex-KRC-Spieler Koulibaly, der in der SSC-Defensive aufräumte.
Milik fügte seiner Privatgeschichte mit der Latte ein weiteres Kapitel hinzu: Der Pole traf nach Maßflanke von Callejon aus vier Metern per Kopf das zweite Mal nur Aluminium (26.). Sein Torwart Meret war danach gegen einen Samatta-Kopfball stark zur Stelle (36.). Es ging jetzt hin und her: Hrosovsky klärte gegen Koulibaly auf der Linie für seinen geschlagenen Keeper. Im Anschluss kam der Ball zu Milik, der diesmal nicht gegen die Latte, sondern über sie köpfte (38.). Die letzten Minuten des ersten Abschnitts gehörten den Hausherren: Bongondas Distanzversuch ging nur knapp am Kreuzeck vorbei (41.) und Meret hielt stark gegen Berge (43.).
Champions-League, Gruppe E
Erst Milik, dann lange nichts
Der zweite Abschnitt begann natürlich mit Milik, doch der Pole hatte diesmal einfach kein Abschluss-Glück - sein Kopfball ging wieder über das Gehäuse (47.). Die zweite Hälfte verzückte die Zuschauer lange nicht mehr mit der Menge an Torszenen wie es die erste Hälfte tat. Es dauerte bis zur 57. Minute, bis der Puls der mitgereisten Napoli-Fans wieder nach oben schnellte: Fabian bediente Callejon am langen Pfosten mit einer guten flachen Hereingabe. Völlig allein gelassen, verfehlte der Kapitän das Tor um wenige Zentimeter.
Danach durfte auch der Belgier Mertens bei seinem Heimspiel mitmachen, er kam für Elmas. Der Offensivspieler fügte sich aber nahtlos ein und beschwor keine Gefahr herauf. Genauso wie die zahlreichen Ecken für Genk durch Hagi. Gefährlicher war jedoch der Abschluss des Rumänen kurz vor dem Ende: Allan rutschte weg und Hagi jagte den Ball aus kurzer Distanz über den Kasten (84.). Der SSC schaffte es nicht mehr gefährlich vor das Tor der Hausherren zu kommen und verpasste so den perfekten Start in die Champions-League-Saison.
Für Genk geht es in der Jupiler League am Sonntag (20 Uhr) gegen Royal Excel Mouscron weiter. Neapel tritt am Sonntag (18 Uhr) beim FC Turin an.