Olympia-Qualifikation

Gala-Vorstellung! Deutsche Handballer der Olympia-Qualifikation nahe

Vier-Nationen-Turnier in Berlin

Gala-Vorstellung! DHB-Team der Olympia-Qualifikation nahe

Faust geballt: Keeper Andreas Wolff wurde gegen Slowenien früh ein Faktor.

Faust geballt: Keeper Andreas Wolff wurde gegen Slowenien früh ein Faktor. imago images

Nach dem 25:25 gegen Schweden nahm Bundestrainer Alfred Gislason personelle Veränderungen vor: Johannes Bitter musste verletzungsbedingt passen, ihn ersetzte Andreas Wolff - zudem rückte Top-Talent Juri Knorr ("Das Risiko unterscheidet mich von anderen") für Fabian Böhm in den Kader.

Die deutsche Mannschaft erwischte einen perfekten Start ins Spiel. Wolff nahm direkt den ersten freien Wurf der Slowenen weg, im Gegenzug tanzte Steffen Weinhold seinen Gegenspieler aus, traf zum 1:0 und holte dabei noch eine Zwei-Minuten-Strafe heraus. Slowenien hielt - wie schon gegen Algerien - mit sehenswertem Spiel über den Kreis dagegen. Kiels Spielmacher Miha Zarabec fand mit einem Zauberpass Kreisläufer Blaz Balgotinsek, der mit seinem bereits dritten Treffer auf 4:4 stellte (8.).

Weinhold in Bestform, Wolff läuft heiß

Nach der ersten slowenischen Führung (5:4, 9.) lief Julius Kühn allmählich heiß. Zwei Einschlägen des Melsungers folgte der Kontertreffer von Marcel Schiller zum 7:5 (10.). Nachdem Wolffs Emotionen nach einem gehaltenen Siebenmeter erstmals hochkochten, spielte sich das DHB-Team in einen Rausch. Routinier Steffen Weinhold präsentierte sich in Bestform, beim 6:11-Zwischenstand zog Sloweniens Trainer Ljubomir Vranjes seine erste Auszeit (15.).

Bis zur Pause hielt Gislasons Mannschaft das Tempo hoch und baute den Vorsprung bis auf zehn (!) Tore aus. Während Erlangens Keeper Klemen Ferlin bei den Slowenen kaum eine Hand an den Ball bekam, reihte Wolff Parade an Parade. Auch das nötige Spielglück des DHB-Teams sorgte für den beruhigenden 22:12-Halbzeitstand.

Mischung aus Heber und Dreher: Schiller trifft spektakulär

Gislason ließ sich auch nach dem Seitenwechsel nicht auf Experimente ein, blieb bei seiner ersten Sieben. Bei den Slowenen wuchs auch die Frustration: Wegen Meckerns nach einer Zwei-Minuten-Strafe stand der EM-Vierte kurz nach der Pause nur noch mit vier Spielern auf der Platte. Schiller zeigte derweil eindrucksvoll, warum Gislason ihm den Vorzug vor Kapitän Uwe Gensheimer gab - mit einer spektakulären Mischung aus Heber und Dreher stellte der Göppinger Linksaußen auf 27:16 (38.).

In der Schlussviertelstunde wechselte Gislason bereits kräftig durch, um Kräfte zu schonen. Doch auch der zweite Anzug saß, Keeper Silvio Heinevetter beeindruckte wie zuvor Wolff. Einige leichte Fehler der deutschen Mannschaft ließen den Vorsprung noch etwas schmelzen, am Ende stand dennoch ein überragender 36:27-Erfolg für die deutsche Mannschaft. Mit nun drei Punkten steht die DHB-Auswahl als Tabellenführer (die ersten zwei Teams fahren nach Tokio) dicht vor der Olympia-Qualifikation, weil sich Slowenien (2 Zähler) und Schweden (1) am Sonntag gegenseitig die Punkte wegnehmen werden.

Zum Abschluss der Olympia-Qualifikation trifft die deutsche Mannschaft am Sonntag (15.45 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Außenseiter Algerien, mit einem Sieg wäre die Olympia-Qualifikation perfekt. Der Afrika-Vertreter hatte am Freitag deutlich gegen Slowenien verloren (28:36). Slowenien muss um 18.15 Uhr Schweden schlagen, um das Ticket für Tokio zu lösen.

Deutschland - Slowenien 36:27 (22:12)

Deutschland: Heinevetter (MT Melsungen), Wolff (KS Vive Kielce) - Schiller (Frisch Auf Göppingen) 7, Kühn (MT Melsungen) 6, Kastening (MT Melsungen) 5/1, Golla (SG Flensburg-Handewitt) 4, Heymann (Frisch Auf Göppingen) 3, Pekeler (THW Kiel) 3, Weinhold (THW Kiel) 3, K. Häfner (MT Melsungen) 2, Ph. Weber (DHfK Leipzig) 2, Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) 1/1, Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Knorr (GWD Minden), Wiede (Füchse Berlin), Wiencek (THW Kiel)
Slowenien: Ferlin, Lesjak - Blagotinsek 5, Gajic 4/3, Dolenec 3, Janc 3, Ovnicek 3, Skube 3, Cingesar 2, Marguc 2, Gaber 1, Mazej 1, Bombac, Potocnik, Suholeznik, Zarabec
Schiedsrichter: Oscar Raluy (Spanien)/Angel Ramirez (Spanien)
Strafminuten: 6 / 8

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