Energie-Coach Rudi Bommer tauschte im Vergleich zum 2:2 in Ingolstadt einmal Personal: Stiepermann, gegen die "Schanzer" für Fenin nach der Pause eingewechselt, ersetzte den Tschechen diesmal von Beginn an. Die Erklärung, warum der zuletzt schwach agierende Fenin sogar auf der Reservebank fehlte, lieferten Bommer und Sportdirektor Christian Beeck unisono vor dem Anpfiff: "Es gilt das Leistungsprinzip". Aues Trainer Karsten Baumann war nach dem torlosen Heimremis gegen St. Pauli derweil offensichtlich zufrieden und ließ seine Startelf folglich unverändert.
Beide Teams bemühten sich in den Anfangsminuten um Ballkontrolle und Struktur im Spielaufbau. Da es den Aktionen der Kontrahenten indes an Tempo und Esprit mangelte, waren Höhepunkte im Stadion der Freundschaft zunächst nicht zu notieren.
Cottbus investierte allerdings zusehends mehr im Vorwärtsgang. Auf eine erste Halbchance durch Stiepermann (10.) folgte die erste gute Torgelegenheit: Nach einer Ecke von rechts passierte der Ball Freund und Feind. Der aufgerückte Möhrle schrammte letztlich nur knapp an der Kugel vorbei (17.). Die "Veilchen" antworteten prompt – mit einer ebenfalls guten Möglichkeit: Energie-Schlussmann Kirschbaum lenkte einen tollen Sylvestr-Schuss, der ins rechte Kreuzeck einzuschlagen drohte, mit den Fingerspitzen zur Ecke ab (18.).
Das Ostduell nahm nun Fahrt auf - der Profiteur war Cottbus, das im Spiel nach vorne präsenter blieb. 22 Minuten waren absolviert, als die Bommer-Truppe in Front ging: Nach einem schwachem Männel-Abstoß kam der Ball umgehend zurück. Kruska leitete ihn zu Adlung weiter. Dessen saftiger Distanzschuss rauschte in die Maschen (22.). Aue mühte sich um eine Antwort: Sturmtank König prüfte Kirschbaum (25.).
Im zweiten Versuch klappt's mit dem Doppelpack
Doch nur acht Minuten später befanden sich die Gäste mit 0:2 im Hintertreffen: Höfler zog den energisch in den Strafraum strebenden Farina die Beine weg. Adlung schnappte sich das Leder und visierte das linke Eck an. Männel parierte reaktionsschnell, war beim Nachschuss des gebürtigen Franken jedoch machtlos (33.). Cottbus hatte Rückenwind. Da die Kugel nach Stiepermanns Volleyabnahme aber links am Gehäuse vorbeisauste, blieb es bis zur Pause bei der Drei-Tore-Führung.
Aue kam mit unverändertem Personal, aber mehr Mut aus der Kabine. Die Baumann-Truppe verschob nun besser nach vorne, kam aber nicht über Halbchancen hinaus. Anders der FC Energie: Stiepermann packte in Minute 54 den Hammer aus: Sein Gewaltschuss sauste ans Aluminium. Sturmpartner Sanogo zeigte sich handlungsschnell und köpfte das zurückprallende Spielgerät über die Linie – 3:0!
Die Gastgeber verwalteten fortan die komfortable Führung, hatten es dabei aber auch leicht. Richtig zwingend zeigten sich die "Veilchen" in der Offensive nicht. Ihnen mangelte es nach dem kurzen Aufbäumen nach Wiederanpfiff nun erneut an Ideen, Behauptungsvermögen und Genauigkeit. Der eingewechselte Sörensen hatte auf der Gegeneite vielmehr die Gelegenheit, auf 4:0 aufzustocken (74.). Da der eingewechselte Savran auf der Gegenseite eine gute Chance ausließ (83.), blieb es beim locker-leichten 3:0-Erfolg der Lausitzer.
Der FC Energie Cottbus ist im Pflichtspiel-Betrieb erst am übernächsten Montag wieder gefordert. In der ersten Pokalrunde sind die Lausitzer bei Liga-Rivale Sandhausen zu Gast (Anpfiff: 18.30 Uhr). Aue duelliert sich im Cup-Wettbewerb derweil am nächsten Sonntag (16 Uhr) mit der klassenhöheren Frankfurter Eintracht.