Das Aufeinandertreffen zweier sogenannter Underdogs war in der Anfangsphase von beiderseitiger Nervosität geprägt. Costa Rica, betreut von Coach Milutinovic, legte diese zuerst ab und provozierte durch frühzeitiges Stören des chinesischen Spielaufbaus Ballverluste des Gegners. Angriffszüge der Mittelamerikaner gelangen zu Beginn vor allem über Fonseca, der mit einem von drei Legionären im Kader, Wanchope von Manchester City, das Sturmduo bildete. Am Strafraum freilich war auch Costa Rica mit seinem Latein meist am Ende.
Die Tabelle der Gruppe C Stimmen zum Spiel
China stellte sich nach einer Viertelstunde besser auf den Gegner ein, initiierte eigene Angriffe über die Außen, vor allem über den Frankfurter Chen Yang, die von der Defensivabteilung Costa Ricas aber rustikal auf Kosten zweier Gelber Karten unterbunden wurden. Klare Chancen hatten Seltenheitswert, Solis hatte allein vor Jiang Jin aus halbrechter Position die Gelegenheit der ersten 45 Minuten überhaupt (20.), scheiterte aber am chinesischen Keeper. Mitte der ersten Hälfte waren die Spielanteile gleich verteilt, wobei beide Mannschaften Probleme im konstruktiven Spielaufbau hatten und sich hauptsächlich im Mittelfeld bekämpften. Strafraumszenen fanden so quasi überhaupt nicht statt. Mit einem Schuss von Wu Chengying aus 18 Metern, der sechs Meter am Tor vorbeiflog, endete eine schwache erste Halbzeit. Nach kurzer Anlaufphase nahm die Partie nach dem Wechsel endlich Fahrt auf. Castro versuchte sich mit einem Fernschuss, der knapp am Kasten vorbeistrich (50.). Auf der Gegenseite hatte China seine bis dato beste Einschussmöglichkeit durch Chen Yang, doch der Stürmer verzog aus spitzem Winkel weit hinter das Tor (56.). Ein Doppelschlag wenig später brachte die Mittelamerikaner auf die Siegerstraße Gomez, nach der Auswechslung von Fonseca weiter nach vorne gerückt, spielte dabei die Hauptrolle. Zunächst schaltete der Angreifer am schnellsten, als drei Chinesen Wanchope erfolgreich am Torschuss hindern konnten Gomez rauschte heran und traf aus 14 Metern mit einem wuchtigen Linksschuss unter die Latte (61.). Vier Minuten später glänzte er als Vorbereiter, als er nach einem Eckball eine schöne Linksflanke nach innen brachte. Der auch in der Defensive überzeugende Wright köpfte ungedeckt aus vier Metern ein (65.). Auch nach diesem Rückstand ließ China ein energisches Aufbäumen vermissen. Costa Rica hatte das Heft nun fest in der Hand, zeigte gestärkt durch die beruhigende Führung nun auch gefällige Kombinationen. Lopez hätte die Führung noch ausbauen können, bei seinem Knaller von der Strafraumgrenze reagierte Jiang Jin aber mit guter Parade (84.). Gomez vergab kurz vor dem Ende eine Hundertprozentige, als er allein vor dem Tor zu lange zögerte und sein Schuss auf der Torlinie noch abgeblockt werden konnte (90.). In einer über weite Strecken zerfahrenen Partie fuhr Costa Rica gegen China verdient die ersten drei Zähler ein. Die Mittelamerikaner zeigten die reifere Spielanlage und legten nach mäßigem Beginn in der zweiten Hälfte zu. China enttäuschte vor allem in der Vorwärtsbewegung und ergab sich nach den beiden Toren seinem Schicksal.