Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft macht gerade einen größeren Umbruch durch. Das wird auch durch den Rücktritt der Teampsychologin Birgit Prinz deutlich.
Dreimal Weltfußballerin, zweimal Weltmeisterin, fünfmal Europameisterin, drei olympische Bronzemedaillen, neunmal deutsche Meisterin, zehnmal deutsche Pokalsiegerin: beeindruckende Zahlen einer beeindruckenden Karriere - die hat Birgit Prinz am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Frankfurt beendet. Damit hängt eine der bedeutendsten Spielerinnen der Welt ihre Fußballschuhe endgültig an den Nagel.
Birgit Prinz will offenbar noch diese Woche über ihre sportliche Zukunft entscheiden. Das bestätigte FFC-Manager Siegfried Dietrich gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (SID). Die dreimalige Weltfußballerin war am Montag nicht mit ins Trainingslager ihres Klubs nach Posen/Polen gereist und hatte die Spekulationen über ein Ende ihrer Laufbahn angeheizt.
Nach ihrer Ausbootung aus der Startformation der Nationalmannschaft bei der WM war lange unklar, wie es für Birgit Prinz fußballerisch weitergehen würde. Nun ist sie am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ihre sportliche Zukunft lässt die 34-Jährige aber weiter offen.
Birgit Prinz hat sich in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstmals ausführlich zum frühen WM-Aus des deutschen Nationalteams und dem damit verbundenen missratenen Ende ihrer Länderspielkarriere geäußert. Mitverantwortlich für den überraschenden Misserfolg seien demnach der große Erwartungsdruck und mangelnde Kommunikation zwischen ihr als Kapitänin und Bundestrainerin Silvia Neid gewesen.
Birgit Prinz muss einen gänzlich ruhmlosen Abgang akzeptieren. Genau wie auch Ariane Hingst beendete sie ihre Karriere in der Nationalmannschaft mit dem Viertelfinal-Aus, das sie zudem nur von der Bank aus erlebte. Nicht alle altgedienten Spielerinnen können und wollen sich sang- und klanglos verabschieden. Inka Grings denkt wohl noch nach, während Keeperin Nadine Angerers Entschluss steht. Rückendeckung gibt es derweil für die Bundestrainerin.