Bundesliga (D)

Werders Leihspieler: Ein Trio soll gehen

Bremen: Eichins Geschäftsmodell soll sich auszahlen

Werders Leihspieler: Ein Trio soll gehen

Im Interesse von Werder: Nils Petersen, Thomas Eichin, Eljero Elia (v.li.).

Im Interesse von Werder: Nils Petersen, Thomas Eichin, Eljero Elia (v.li.). imago

Sieben Spieler hat Werder momentan ausgeliehen. Es handelt sich dabei um zwei Gruppen von Profis, die vorübergehend woanders aktiv sind. Drei Akteure zählen zur Fraktion derjenigen, die bei anderen Klubs vorspielen und sich empfehlen sollen, um ab dem Sommer eventuell veräußert werden zu können. Es sind Topverdiener, die es bei dem Nord-Klub nicht geschafft haben und die daher möglichst von der Gehaltsliste gestrichen werden sollen.

Die Namen sind bekannt: Der einst für teures Geld (über drei Millionen Euro Ablöse) von Bayern München verpflichtete Nils Petersen (26), der im Winter zum Konkurrenten SC Freiburg ausgeliehen worden ist. Aktuell ist der Stürmer, der mit einem Hattrick beim 4:1-Erfolg gegen Frankfurt einen Einstand nach Maß gefeiert hat, noch angeschlagen. Er hat sich einen Teilabriss des Außenbands im rechten Knie zugezogen, startete erst in dieser Woche wieder mit dem Training. Wie es mit Petersen weitergeht, ist also offen.

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Gute Kunde kommt aus dem Ausland bezüglich der beiden anderen Kandidaten. Bei Rizespor spielt Ludovic Obraniak (30, Ablöse 1,5 Millionen Euro) laut Thomas Eichin eine gute Rolle. "Er ist Dreh- und Angelpunkt bei dem türkischen Erstligisten", berichtet der Manager. Als erfreulich bezeichnet Eichin auch die Entwicklung, die Eljero Elia (28, Ablöse 5,5 Millionen Euro) in der Premier League bei Southampton genommen hat. Der Niederländer zählt fast immer zur Startelf bei seinem neuen Arbeitgeber.

Ich plane, dass wir zehn bis zwölf Leihspieler in der Zukunft haben werden. Dabei kann es sich auch um Talente aus der U 23 handeln.

Thomas Eichin

Beide Profis haben sich also bei ihren neuen Klubs bewährt, was die Bremer in der Hoffnung bestärkt, sie nach Saisonschluss möglicherweise abgeben und somit eine respektable Ablöse erzielen zu können. In allen drei Fällen, auch bei Petersen, sind Kaufoptionen vereinbart worden. Diese greifen, wie es branchenüblich ist, erst in einigen Wochen - Ende April oder im Mai.

Die Großverdiener dürfen gehen - Ein Quartett soll sich entwickeln

Bei den vier Kadermitgliedern, die ebenfalls kurzfristig abgegeben wurden, stellt sich die Sachlage aus Werder-Sicht etwas anders dar. Bei ihnen sollten "neue Anreize geschaffen werden", wie Eichin betont. Vor allem bei drei Nachwuchsspielern aus dem eigenen Stall: Richard Strebinger (22), das Opfer des winterlichen Torwart-Theaters, das nach Regensburg verliehen worden ist; Martin Kobylanski (21), im August des letzten Jahres zu Union Berlin abkommandiert; Oliver Hüsing (22), wegen des Überangebots in der Abwehrzentrale zum Drittligisten Hansa Rostock gewechselt. Dazu kommt noch ein gewisser Mateo Pavlovic (24), der sich seit Sommer 2014 auf Leihbasis bei Ferencvaros Budapest verdingt. Auch er konnte sich in der Gilde der guten Innenverteidiger beim Erstligisten nicht durchsetzen.

Von ihm wird mehr erwartet: Martin Kobylanski.

Von ihm wird mehr erwartet: Martin Kobylanski. imago

Bis auf den Nachwuchsstürmer Kobylanski haben sich alle in fremder Umgebung durchgesetzt. "Bei Martin muss noch mehr kommen", hält Geschäftsführer Eichin fest. Er habe halt noch nicht den Sprung zum Stammspieler geschafft. "Als ich kam, hatten wir kaum Leihspieler", sagt Eichin, der eine Änderung vornahm und dem sogar noch eine Ausweitung dieses Modells vorschwebt. Bei Werder soll dieses neue Geschäftsmodell greifen. Eichin dazu: "Ich plane, dass wir zehn bis zwölf Leihspieler in der Zukunft haben werden. Dabei kann es sich auch um Talente aus der U 23 handeln."

Als Beispiel nennt Eichin einen jungen Mann wie Lukas Fröde, zuletzt in den Kader der Bundesliga-Elf berufen. Der 20-jährige defensive Mittelfeldspieler, bis 2017 an Werder gebunden, der regelmäßig in der Junioren-Elf zum Einsatz kommt, könnte in der neuen Saison zum nächsten Leihspieler werden, um Spielpraxis beispielsweise bei einem Zweitligisten zu sammeln.

Hans-Günter Klemm