Bundesliga (D)

Vorteil DFB? Pavlovic vertröstet serbischen Verband

Münchner kann sich zwischen Serbien und Deutschland entscheiden

Vorteil DFB? Pavlovic vertröstet serbischen Verband

Hat die Qual der Wahl: Aleksandar Pavlovic.

Hat die Qual der Wahl: Aleksandar Pavlovic. IMAGO/eu-images

Der gebürtige Münchner Pavlovic, der seit seinem siebten Lebensjahr beim FC Bayern spielt, ist eine der großen Entdeckungen der laufenden Saison. Der 19-Jährige überzeugte nicht nur in der Bundesliga (zwölf Einsätze, zwei Tore und ein kicker-Notenschnitt von 3,06), sondern auch international, zuletzt beim 3:0 gegen Lazio Rom am Dienstag in der Champions League.

Sein kometenhafter Aufstieg wurde auch in Serbien registriert. Pavlovic hat serbische Wurzeln, ergo könnte der 19-Jährige auf Länderspielebene auch die "Weißen Adler" vertreten. Und der serbische Verband (FSS) ist bemüht, den deutschen Junioren-Nationalspieler von einem Verbandswechsel zu überzeugen. Eine Delegation des serbischen Verbandes um Nationalmannschaftsdirektor Stevan Stojanovic war in München, um mit dem Mittelfeldspieler zu sprechen - mit überschaubarem Erfolg, wie sich nun zeigt.

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"Uns wurde gesagt, dass Aleksandar derzeit keine endgültige Entscheidung fällen möchte", sagte Stojanovic via Verbandswebsite und verriet zudem, dass das Münchner Top-Talent sich auf jeden Fall Zeit bis nach der EM nehmen möchte. "Das verstehen wir. Wir werden ihn weiter beobachten und Kontakt halten. Am Ende werden wir sehen, wie der Epilog ausgeht."

Serbien hat sich für die anstehende EM qualifiziert, trifft in Gruppe C gegen England, Dänemark und Slowenien - und Pavlovic hätte wohl auch die Option, bei der Endrunde dabei zu sein.

Denn: Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic wollte den Münchner bereits "für die anstehenden Länderspiele im März nominieren", gab Stojanovic zu und betonte, dass man schon seit "Monaten mit Pavlovic respektive dessen Eltern" in Kontakt sei. "Es gab intensive, konstruktive und direkte Gespräche. Aleksandar sollte auf adäquate Weise in die A-Nationalmannschaft integriert werden", sagte Stojanovic und betonte: "Es gibt auch keinen Zweifel, dass wir ihn dort sehen."

Nun aber wurde der FSS also vertröstet, holte sich de facto einen Korb ab. Sicher ist: Die Serben müssen sich gedulden. Allem Anschein nach liegt der Ball nun beim DFB, für den Pavlovic im vergangenen November bereits zwei Länderspiele in der U 20 (1:0 in Rumänien, 2:3 gegen England) bestritten hat. Bundestrainer Julian Nagelsmann kennt Pavlovic persönlich, hat den Youngster auch schon während seiner Zeit als Bayern-Trainer regelmäßig bei den Profis mittrainieren lassen.

Ob der 19-Jährige aber bereits ein Kandidat für die Nationalelf ist, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Im zentralen Mittelfeld hat Nagelsmann eine Reihe von Optionen, nicht zuletzt seit der Rückkehr von Toni Kroos. In diesem Fall wird sich Pavlovic wohl seinerseits gedulden müssen. Doch wie sieht es in der U 21 aus? DFB-Trainer Antonio Di Salvo hat den Shootingstar mehrfach gescoutet - und könnte ihn für die anstehenden Duelle gegen Kosovo am 22. März und vier Tage später gegen Israel berufen.

drm

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