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VfB Oldenburg: Kilic will eine "junge und hungrige Truppe"

Drei Neuzugänge fix

VfB Oldenburg dieses Mal nur Mitfavorit? - Kilic will eine "junge und hungrige Truppe"

Fuat Kilic und der VfB Oldenburg planen den neuen Kader, der jünger werden soll.

Fuat Kilic und der VfB Oldenburg planen den neuen Kader, der jünger werden soll. IMAGO/Nordphoto

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Bis zum Trainingsauftakt am 20. Juni soll es im Kader des VfB Oldenburg noch einiges an Bewegung geben. Die Zeichen stehen dabei klar auf Verjüngungskur, um in der kommenden Saison neu anzugreifen. Nachdem die Oldenburger im vergangenen Sommer als großer Favorit auf die Meisterschaft gehandelt wurden, werden sie dieses Mal lediglich einer der Mitfavoriten sein. Zu sehr enttäuschte der VfB in der abgelaufenen Saison, in der er nach dem missratenen Saisonstart nicht mehr ins Titelrennen eingreifen konnte.

Mit klaren Forderungen geht Trainer Fuat Kilic in die neue Saison. "Mehr Konstanz, mehr Mentalität und mehr Effektivität" will er von seiner Mannschaft sehen. Auch deshalb wird es Veränderungen geben. Kilics Ziel: "Wir wollen eine junge und hungrige Truppe auf den Platz bringen, die unseren Fans Spaß macht."

Mit Torwart Sebastian Mielitz (34, U 23 von Werder Bremen), Innenverteidiger Marcel Appiah (36, Karriereende) und Max Wegner (35, SSV Jeddeloh II) wurden drei Routiniers bereits beim letzten Heimspiel der Saison verabschiedet. Justin Plautz (25, Linksverteidiger) wechselt zur SV Drochtersen/Assel. Klar ist mittlerweile auch, dass mit Aurel Loubongo und Elsamed Ramaj zwei Flügelspieler den VfB verlassen werden. Während Loubongo höherklassig seine Chance suchen will, konnte mit Ramaj keine Einigung gefunden werden. Indes: Beide Abgänge sind verkraftbar. Loubongo verfügt zwar über ein enormes Tempo, ließ aber zu häufig die Geradlinigkeit in seinem Spiel vermissen. Der im Winter verpflichtete Ramaj blieb wiederum hinter den Erwartungen zurück und erzielte nur ein Tor.

Drei Neuzugänge fix

Kamer Krasniqi, mit zehn Toren der beste Torschütze der abgelaufenen Saison, zieht es zu den Sportfreunden Lotte. Bei Ole Käuper (27, zentrales Mittelfeld) stehen die Zeichen auf Trennung. Mit Innenverteidiger Noah Plume wird aktuell noch über einen möglichen neuen Vertrag gesprochen.

Verpflichtet hat der VfB mit Linksverteidiger Jason Tomety-Hemazro (23, Teutonia 05), Willem Hoffrogge (22, zentrales Mittelfeld, SSV Jeddeloh II) und dem in der Offensive polyvalent einsetzbaren Julian Meier (23, Phönix Lübeck) bisher drei Spieler, die die Regionalliga Nord bereits kennen und beim einstigen Zweitligisten nun den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen sollen.

Kurz vor dem Abschluss stehen die Verpflichtung eines neuen Torwarts und eines Innenverteidigers, der als Linksfuß auch als Linksverteidiger spielen kann. Eine wichtige Voraussetzung, damit Nico Knystock weiterhin für das zentrale Mittelfeld eingeplant werden kann. Verstärkungen müssen noch auf den offensiven Außenbahnen her. Hier hat sich der VfB gestreckt, um im Frühjahr den Vertrag mit Rafael Brand zu verlängern. Interesse besteht aktuell, wie berichtet, an Allah Aid Hamid vom SSV Jeddeloh II. Benötigt wird nach Wegners Abgang noch eine Alternative zu Markus Ziereis im Sturmzentrum. Drilon Demaj, der in der Rückrunde hier mehrmals zum Einsatz kam, ist für Kilic nicht die Idealbesetzung.

Sportliche Leistung rückt wieder in den Vordergrund

Für Auftrieb sorgt in Oldenburg, dass am 15. April im Stadtrat für den Neubau eines Stadions gestimmt wurde. Eine Entscheidung, auf die der VfB seit über 30 Jahren gewartet hat. Das Stadionthema hat die gesamte vergangene Saison überschattet und auch dafür gesorgt, dass im Umfeld des Klubs die insgesamt weit hinter den Erwartungen zurückgebliebenen sportlichen Darbietungen schon beinahe achselzuckend hingenommen wurden. Schließlich sollte durch etwaige Unruhe um den VfB der Traum vom neuen Stadion auf keinen Fall gefährdet werden.

In der neuen Saison dürften die Leistungen der Mannschaft allerdings wieder deutlich stärker in den Fokus, und gegebenenfalls auch in die Kritik, geraten. Immerhin soll das für 2027 anvisierte erste Spiel im neuen Stadion bestenfalls in der 3. Liga stattfinden. Die Erwartungshaltung in Oldenburg ist dabei nicht, dass in der kommenden Saison der Aufstieg gelingt. Erwartet wird allerdings, dass sportlich klar eine positive Entwicklung erkennbar ist und die Mannschaft im zweiten Jahr nach dem Abstieg die Regionalliga nicht nur an Festtagen, wie den Derbys gegen den SV Meppen und Kickers Emden, sondern auch im tristen Alltag annimmt.

Karsten Lübben

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