Bayern

TSV Aubstadt: "Der Umbruch kann auch eine Chance sein"

Zwölf Abgänge am Grabfeld

Störgeräusche und Aderlass beim TSV Aubstadt: "Umbruch kann auch eine Chance sein"

Muss eine halbe Mannschaft ersetzen: Aubstadts Trainer Julian Grell

Muss eine halbe Mannschaft ersetzen: Aubstadts Trainer Julian Grell IMAGO/foto2press

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"Die Macht im Grabfeld", zu der sich der TSV Aubstadt schon in der Bezirksoberliga selbst ernannte und sich bis zur Spitzengruppe der Regionalliga Bayern hochgearbeitet hat, machte in den letzten Wochen eher einen ohnmächtige Eindruck. Nicht nur wegen der Niederlagen zum Saisonende hin mit dem 1:4 in Ansbach und dem 2:5 in Buchbach. Vielmehr durch die Negativmeldungen über den personellen Aderlass in den Tagen und Wochen nach Saisonende.

Zwölf Abgänge

Eigentlich wäre nach dem besten Saison-Ergebnis (Platz 4) in der 103-jährigen Vereinsgeschichte, weit vor dem Lokalrivalen FC Schweinfurt 05, eitel Freude Sonnenschein zu erwarten gewesen. Das Gegenteil ist der Fall: Viele Störgeräusche begleiteten schon den Saison-Ausklang auf dem Spielfeld und führten in der Folge zu insgesamt zwölf Spieler-Abgängen. Darunter befinden sich mit Martin Thomann, Michael Dellinger, Leonard Langhans und Patrick Hofmann gleich vier Offensiv-Säulen, die ausgerechnet zum Lokalrivalen 1. FC Schweinfurt wechseln. Zusätzlich mit Kapitän Ben Müller, Max Schebak, Nicolas Reinhart, Adrian Kireski, Luka Maric, Philipp Harlaß, Christopher Bieber und Keeper Maximilian Weisbäcker dokumentiert sich der radikale Umbruch.

Über dessen Ursachen kann man in der Region des TSV, der in der abgelaufenen Spielzeit durchschnittlich 700 Zuschauer in die NGN-Arena lockte, nur rätseln und spekulieren. Gerüchte schossen wild ins Kraut, weil von Vereinsseite aus kaum Stellung bezogen wurde.

Selbstkritik und eine neue Chance

Der Erfolgstrainer Julian Grell hätte sich die Sommerpause nach der historisch erfolgreichen Saison auch anders vorgestellt. Jetzt übt er teils Selbstkritik, wird aber nicht müßig, die Entwicklung und den Umbruch positiv darzustellen. "Wir haben in der Rückrunde extrem viel rotiert, um alle Spieler des vielleicht zu großen Kaders mitzunehmen und zufriedenzustellen. Es war wohl nicht die beste Entscheidung."

Aber: "Die Kaderplanungen laufen auf Hochtouren." Sie waren aber beim Vorbereitungsstart vor einer Woche längst nicht abgeschlossen und sind es auch heute noch nicht. Mit Nico Ott (SV Schalding-Heining), Max Böhnke (SV Schalding-Heining), Sam Zander (SC Eltersdorf), Piet Scheuerer (1. FC Schweinfurt 05), Max Grimm (FC Carl Zeiss Jena) und Timm Koch (FSV Luckenwalde) konnten bereits einige Neuzugänge begrüßt werden. "So ein Umbruch kann auch eine Chance sein", betont der 37-Jährige, dem jetzt sogar mit dem Reserve-Team ein Landesligist als Unterbau zur Verfügung steht.

Rudi Dümpert

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