2. Bundesliga (D)

Stammverein Hannover erhebt teils schwere Vorwürfe gegen Kind

In einem Brief an die Mitglieder des e.V.

Stammverein Hannover erhebt teils schwere Vorwürfe gegen Kind

Klubboss Martin Kind sieht sich Vorwürfen vom Stammverein Hannoverscher Sportverein von 1896 e.V. ausgesetzt.

Klubboss Martin Kind sieht sich Vorwürfen vom Stammverein Hannoverscher Sportverein von 1896 e.V. ausgesetzt. imago images/Joachim Sielski

Völlig überraschend wurde Martin Kind Ende Juli durch den Vorstand Hannoverscher Sportverein von 1896 e.V. von seinen Aufgaben als Geschäftsführer der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA mit sofortiger Wirkung aus wichtigen Gründen abberufen.

Kind ging gegen diese Abberufung gerichtlich vor und darf nach einer vorläufigen Verfügung des Landgerichts Hannover bis zur mündlichen Verhandlung am 16. August vorerst weiter eingeschränkt als Geschäftsführer arbeiten. Wenige Tage vor dem Gerichtstermin erläuterte der Vorstand des Stammvereins nun die Gründe für die Abberufung des langjährigen Klubbosses.

In den Medien habe Mehrheitsgesellschafter Kind deutlich gemacht, "dass er nicht beabsichtige, sich in Zukunft kooperativer zu zeigen und sich an gemeinsame Regeln zu halten", teilte der e.V. seinen Mitgliedern in einem Brief mit, über den die 'Neue Presse' berichtete.

Zielführender Umgang zwischen allen 96-Beteiligten "leider nahezu vollumfänglich gescheitert"

Weiter heißt es, dass die Abberufung "aus wichtigen Gründen" notwendig geworden sei, "weil dem Verein anderenfalls ein gravierender Nachteil" drohe. Kind habe "mehrfach und gravierend gegen Weisungen und vertragliche Vereinbarungen verstoßen." Die Profifußball KGaA bestreitet die Vorwürfe.

Laut dem Bericht stellte der Vorstand des Stammvereins zudem klar, dass es ihm nicht um Macht gehe, sondern um den Verein 96. Auch sei der Vorstand nicht grundsätzlich gegen Kind. Vielmehr habe man versucht, einen konstruktiven und zielführenden Umgang zwischen allen 96-Beteiligten umzusetzen. "Das ist leider nahezu vollumfänglich gescheitert", teilte der Stammverein mit.

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Beim Zweitligisten gibt es ein kompliziertes Konstrukt mehrerer Gesellschaften. Der Profifußball-Bereich ist in die Hannover 96 GmbH & Co. KGaA ausgegliedert worden. Diese KGaA gehört zu 100 Prozent der Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG, deren Gesellschafter zu mehr als 50 Prozent Martin Kind sowie Gregor Baum und der Drogerie-Unternehmer Dirk Roßmann sind.

Hannover 96 wartet nach drei Partien in der 2. Liga noch auf den ersten Sieg - eine eher enttäuschende Bilanz für die ambitionierten Niedersachsen. Am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gastiert der Spitzenreiter Jahn Regensburg bei den Roten.

dpa, jer

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