2. Bundesliga (D)

So plant Hertha die nächste Saison im Tor

Kwasigroch soll ausgeliehen werden

So plant Hertha die nächste Saison im Tor

Soll andernorts Spielpraxis sammeln: Herthas Torwart-Telent Robert Kwasigroch.

Soll andernorts Spielpraxis sammeln: Herthas Torwart-Telent Robert Kwasigroch. picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Zur in der Vorwoche fixierten Vertragsverlängerung gab es viel Lob. "Tim hat in den vergangenen Jahren eine herausragende Entwicklung genommen und sein Talent eindrucksvoll bewiesen - ob in der U 19, der U 23 oder im Training der Profis. In ihm steckt noch großes Potenzial, das wir gemeinsam fördern möchten", befand Hertha-Sportdirektor Benjamin Weber. Adressat der warmen Worte: Youngster Tim Goller (19), der bis 2027 verlängerte - und im von Torwarttrainer Andreas Menger angeleiteten Ressort als große Zukunftshoffnung gilt. Der U-19-Nationaltorhüter, der als Zwölfjähriger zu Hertha kam, ist seit Sommer 2023 fester Bestandteil des Profi-Kaders. Für die U 23 bestritt Goller in der Regionalliga Nordost bislang fünf Spiele - und wird in der kommenden Saison seine Einsatzzeiten dort deutlich nach oben schrauben können.

Denn für Robert Kwasigroch, aktuell Stammkeeper der U 23, sucht der Bundesliga-Absteiger nach kicker-Informationen für den Sommer einen Leihklub. Das Ziel: Spielpraxis auf höherem Niveau für Kwasigroch (Vertrag bis 2027), der im September beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (3:0) als Vertreter von Stammkeeper Tjark Ernst (20) ein tadelloses Zweitliga-Debüt gegeben hatte (kicker-Note 2,5). Goller, aktuell Stammtorhüter in Herthas U 19, rückt dann dauerhaft in die U 23. Seinen Platz in der U 19 soll zur neuen Saison der aktuelle U-17-Schlussmann Burak Özkanli (17) übernehmen, der im März mit der Türkei die U-17-EM-Qualifikation bestreitet.

Als Nummer 1 ist auch über den Sommer hinaus Newcomer Ernst eingeplant. Ernst, Sohn des früheren Bundesliga-Torhüters Thomas Ernst und der einstigen Bundesliga-Spielerin Kerstin Pohlmann-Ernst (Deutsche Meisterin 1995, dreimal DFB-Pokalsiegerin mit dem FSV Frankfurt), war 2022 auf Betreiben Mengers für 300.000 Euro Ablöse von seinem Heimatverein VfL Bochum in die Hauptstadt gekommen. Als die Berliner im vergangenen Sommer Stammkeeper Oliver Christensen für fünf Millionen Euro nach Florenz verkauften, nutzte U-20-Nationalspieler Ernst die Gunst der Stunde. Konkurrent Marius Gersbeck (28) war zu der Zeit wegen einer körperlichen Auseinandersetzung mit einem Einheimischen im Juli-Trainingslager in Zell am See (Österreich) klubintern suspendiert, Ernst war zur Stelle - und überzeugte durch Zuverlässigkeit. "Tjark kombiniert im Tor Sachlichkeit und Mut", sagt Sportdirektor Weber. "Er hat hier die Chance bekommen und genutzt."

2024/25 wohl mit Ernst, Gersbeck und Goller

Im ersten Jahr Spielpraxis in der U 23, dann eventuell eine Ausleihe, später die Rückkehr nach Berlin - so sah der ursprüngliche Plan für Ernst aus. In der Realität drückte das Torhüter-Talent mit den guten Genen dann die Vorspultaste in seiner Karriere. Ernsts Vertrag läuft bis 2026, er hat sich nach einer kleinen Leistungsdelle zu Beginn der Rückrunde wieder gefangen - und auf den Radar in- und ausländischer Erstligisten gespielt. Mit Berater Jürgen Schwab und Papa Thomas an seiner Seite ist klar besprochen, einen möglichen nächsten Schritt in der Karriere sehr besonnen anzugehen. Aktuell sieht es bei Hertha für 2024/25 nach dem Torhüter-Trio Ernst, Gersbeck, Goller aus - und Kwasigroch soll ab Sommer in der Fremde weiter reifen.

Steffen Rohr

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