Von dem, was die Hertha-Profis in den bisherigen drei Vorbereitungswochen gezeigt haben, ist der Coach angetan. "Wenn ich mit den Jungs eine Trainingssequenz nachbereite oder eine Videoanalyse mache, spüre ich die maximale Bereitschaft, das Geforderte umzusetzen", sagt Sandro Schwarz in einem kicker-Interview (Montagausgabe). "Sie haben darauf Bock. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Dass die Feinabstimmung Zeit braucht, ist aber auch klar."
Schwarz will mutiger spielen lassen
Für Schwarz, der zwischen Oktober 2020 und Ende Mai 2022 bei Dynamo Moskau arbeitete, ist Hertha BSC nach Mainz 05 (Juli 2017 bis November 2019) die zweite Cheftrainer-Station in der Bundesliga. Er will das in den vergangenen Jahren oft eher passive, abwartende Hertha-Spiel mit mehr Intensität und Mut versehen und dabei für Variabilität sorgen: "Es gibt nicht nur einen Ansatz. Wir werden nicht permanent vorn draufgehen. Es wird auch Phasen geben, in denen wir uns zurückziehen und im Block verteidigen. Wichtig ist, dass wir immer Aktivität und Struktur und in allen Phasen des Spiels Lösungsmöglichkeiten haben. Ja, wir wollen intensiv spielen. Aber vor allem wollen wir es schlau angehen."
Dass Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic in diesem Sommer wie schon vor einem Jahr einen Transferüberschuss erzielen muss und das Gros des 374-Millionen-Euro-Investments von Lars Windhorst aufgezehrt ist, macht Schwarz nach eigenen Worten nichts aus. "Wieviel Geld schon weg oder noch da ist, ist nicht mein Thema", sagt er. "Der Verein gibt die Möglichkeiten vor. Und im Rahmen dieser Möglichkeiten wollen wir die bestmögliche Kaderstruktur schaffen. Ich bin keiner, der mit einem Wunschzettel rumläuft."
Steffen Rohr
Im kicker-Interview (Montagausgabe oder im e-Magazine) spricht Schwarz außerdem über die Bedeutung von Kevin-Prince Boateng, seine Erwartungen an Vorjahres-Retter Marvin Plattenhardt und Schlüsselspieler Suat Serdar, die Zusammenarbeit mit Fredi Bobic, die letzten Monate bei Dynamo Moskau und Ehrlichkeit im Fußball-Business.