Ein souveräner 3:1-Sieg gegen die Ukraine, die Gastgeber Deutschland am Montag in Nürnberg ein 0:0 abgetrotzt hatte? Ungefähr so hatte sich Polens Nationaltrainer Michal Probierz das vorletzte Testspiel vor der EM vorgestellt. Und doch entpuppte es sich nachträglich als einziges Desaster.
Mit Arkadiusz Milik verloren die Polen am Freitagabend einen ihrer wichtigsten Offensivspieler. Es war gerade eine Minute im Stadion Narodowy in Warschau gespielt, da trat der 30 Jahre alte Angreifer von Juventus Turin unglücklich auf und musste von Betreuern gestützt das Feld verlassen. Wie der Verband am Samstagmorgen mitteilte, macht die Verletzung eine EM-Teilnahme für Milik unmöglich. Der 73-malige Nationalspieler müsse sich einer Arthroskopie des Kniegelenks unterziehen.
Für Milik, der einst für Leverkusen und Augsburg in der Bundesliga auflief, ist das ein bitteres Déjà-vu: Vor der EM 2021 hatte er sich in seinem letzten Spiel für Olympique Marseille ebenfalls am Knie verletzt und musste beim Turnier zuschauen. Die EM 2016 bleibt damit die einzige, bei der er mitwirken konnte (fünf Spiele, ein Tor).
Entwarnung bei Walukiewicz und Romanczuk
Doch Probierz hatte gegen die Ukraine noch viele weitere Rückschläge zu verkraften. Nach Verbandsangaben zogen sich auch Verteidiger Sebastian Walukiewicz (Muskelverletzung) und Mittelfeldspieler Taras Romanczuk (Knöchelverletzung) so schwere Verletzungen zu, dass sie im Krankenhaus untersucht werden mussten. Dort wurde immerhin bestätigt, dass ihre EM-Teilnahme nicht gefährdet ist.
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Angeschlagen sind außerdem Nicola Zalewski, Michal Skoras, Bartosz Salamon, Jakub Kiwior (alle muskuläre Blessuren) und Kacper Urbanski (schwere Sprunggelenksprellung), der Milik frühzeitig ersetzt hatte und durch dessen EM-Aus im Kader bleibt.
Die Polen gehen also mit einigen personellen Fragezeichen ins Turnier, bei dem sie in der schweren Gruppe D auf die Niederlande, Österreich und Frankreich treffen werden. Vorher steht am Montag aber noch die Generalprobe gegen die Türkei an - Probierz wird genau überlegen, wie viel Risiko er bei seiner Aufstellung gehen will.