EM

Nordirlands McGovern: "Wir werden gewinnen"

Der Außenseiter steht schon gegen die Ukraine unter Druck

Nordirlands McGovern: "Wir werden gewinnen"

Nordirlands Torwart Michael McGovern ist fest von einem Sieg gegen die Ukraine überzeugt.

Nordirlands Torwart Michael McGovern ist fest von einem Sieg gegen die Ukraine überzeugt. picture alliance

Nur 274 gespielte Pässe (Polen 503), davon ganze 99 zum Gegner, zwei Torschüsse und ein Ballbesitz von nur 35 Prozent sprechen eine deutliche Sprache. Gegen Polen zeigten die Nordiren ein schwaches Spiel, kamen höchstens mal durch lange Bälle auf ihren Stürmer Kyle Lafferty in die gegnerische Hälfte und verloren ihr erstes EM-Spiel der Verbandsgeschichte am Ende völlig zurecht mit 0:1. Da der Gegner im letzten Gruppenspiel kein geringerer als die hoch favorisierte deutsche Nationalmannschaft ist, steht das Team von Trainer Michael O'Neill vor der zweiten Partie gegen die Ukraine (Donnerstag 18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) schon mit dem Rücken zur Wand.

Trainer O'Neill fordert mehr Wettkampfhärte

Entsprechend forsch die Ansagen von Trainer und Mannschaft an den nächsten Gegner: "Das ist K.-o.-Fußball in der Gruppenphase. Wir müssen gewinnen - und das werden wir tun", so Nordirlands Torwart Michael McGovern, der gegen Polen nur allzu häufig im Blickpunkt des Geschehens stand. Ein Grund darin sieht Trainer O'Neill insbesondere in der Spielweise des Teams, wobei er nicht deren defensive Grundordnung meint. "Wir waren da nicht so gut darin, dreckig zu spielen, dabei können wir das eigentlich ganz gut." Damit meine er aber nicht, dass seine Mannschaft unfairer spielen, "sondern einfach Wettkampfhärte zeigen" solle. "Wir müssen sichergehen, dass wir das Spiel wie ein Pokalfinale angehen, denn diese drei Punkte sind sehr wichtig."

Spielersteckbrief Lafferty
Lafferty

Lafferty Kyle

Spielersteckbrief McGovern
McGovern

McGovern Michael

Spielersteckbrief Davis
Davis

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Spielersteckbrief J. Ward
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O'Neill

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Sein gegen die Ukraine weitestgehend abgemeldeter Stürmer Lafferty schlug gegenüber dem "Belfast Telegraph" ähnlich Töne an und versprach eine deutliche Steigerung im zweiten Spiel. "Es gibt nicht einen Spieler, der die Fans enttäuschen wird. Selbst, wenn wir am Donnerstag nicht das Ergebnis bekommen, das wir gerne möchten - Einsatz und Wille, was uns hier her gebracht hat, das wird da sein."

Jamie Ward wäre eine Alternative im Sturm

Jamie Ward

Stürmer Jamie Ward könnte die gegen Polen abgetauchte Offensive der Nordiren noch verstärken. picture alliance

Um gegen die Ukraine auch in der Offensive effektiver zu sein, könnte O`Neill neben Lafferty mit Jamie Ward eine zweite Sturmspitze aufbieten. Der Stürmer von Nottingham Forrest kam schon gegen die Polen eine Viertelstunde vor Spielschluss zum Einsatz und hat laut Beobachtern eine gute Chance, gegen die Osteuropäer in der Startelf zu stehen.

Ein Torfestival dürfen die Fans aber deswegen nicht erwarten. Zum einen, weil in bisher vier Aufeinandertreffen der beiden Verbände nur vier Treffer fielen (zuletzt zwei torlose Unentschieden), zum anderen weil Kapitän Steven Davis davor warnt, gegen die Ukrainer "zu offen zu agieren, denn die Ukrainer stehen sehr kompakt und lassen nicht viel zu. Ein Gegentor wäre fatal", so der 31-jährige zentrale Mittelfeldspieler, der ebenfalls "einen großen Kampf" verspricht.

Diesen würde die Mannschaft dann auch dem tödlich verunglückten Darren Rogers widmen. Der 24-jährige irische Fan war am Montag in Nizza von einem Geländer mehrere Meter in die Tiefe gestürzt und anschließend verstorben. Ihm zu Ehren werden die nordirischen Fans die 24. Minute der Begegnung gegen die Ukraine applaudierend verbringen.

kon/sid/dpa