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Nächster Alleingang: Pogacar lässt wieder alle stehen

Lüttich-Bastogne-Lüttich: Solofahrt über 35 Kilometer

Nächster Alleingang: Pogacar lässt wieder alle stehen

Vor dem Giro in absoluter Topform: Tadej Pogacar.

Vor dem Giro in absoluter Topform: Tadej Pogacar. IMAGO/Photo News

Pogacar (UAE Emirates) attackierte rund 35 Kilometer vor dem Ziel auf der enorm steilen Cote de la Redoute. Van der Poel wie auch die weiteren Konkurrenten des Slowenen konnten nicht folgen. Mit 1:38 Minuten und damit dem größten Vorsprung eines Siegers seit 1980 erreichte Pogacar nach 254,5 Kilometern und mehr als 4000 Höhenmetern das Ziel. Auf Platz zwei folgte der Franzose Romain Bardet (dsm-firmenech), Dritter wurde van der Poel (Alpecin-Deceuninck/+2:00 Minuten).

Massensturz riss Peloton auseinander

Bei seinem Sieg profitierte Pogacar auch von einem folgenschweren Massensturz, der das Peloton kurz nach der 100-Kilometer-Marke trennte. Ein Teil des Hauptfelds, dem auch der Niederländer van der Poel angehörte, wurde stillgelegt, Pogacar konnte mit mehreren Helfern einen eineinhalbminütigen Vorsprung herausfahren. Zwar holten van der Poel und Co. die Spitze wieder ein, bei Pogacars entscheidender Attacke fehlten dann aber die Kräfte.

Angriff war geplant

Pogacar bedankte sich im Ziel bei seiner Mannschaft für die perfekte Arbeit bei erneut teilweise widrigen und sehr kalten Bedingungen. "Es war eine unglaubliche Teamarbeit und ich hätte es ohne sie nicht geschafft", kommentierte er nach dem Rennen und verriet, dass der Angriff an der Côte de la Redoute geplant war. "Wir fuhren hart an den Anstiegen und sicher in den Abfahrten und an der Côte de la Redoute - wir taten genau das, was wir gesagt hatten, und von da an war es ein Leiden bis ins Ziel."

Van der Poel verpasste es damit, sein überragendes Frühjahr zu krönen. Der 27-Jährige hatte zuvor die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix dominiert. Jonas Koch (Bora-hansgrohe) und Georg Zimmermann (Intermarche-Wanty) hatten als einzige deutsche Starter mit dem Ausgang in den Ardennen nichts zu tun. Titelverteidiger Remco Evenepoel fehlte bei der 110. Ausgabe aufgrund eines bei der Baskenland-Rundfahrt erlittenen Schlüsselbeinbruchs.

Pogacar, für den es nach 2021 der zweite Sieg in Lüttich war, demonstrierte auch beim letzten Härtetest vor den großen Rundfahrten seine Stärke. Im Frühjahr hatte er bereits nach 81 Kilometrer langer Solofahrt bei Strade Bianchi das Feld dominiert und zudem bei der Katalanien-Rundfahrt der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance gelassen.

Ab dem 4. Mai jagt der 25-Jährige beim Giro d'Italia nach dem Gesamtsieg, bei der Tour de France (29. Juni bis 21. Juli) will Pogacar dann mit seinem dritten Triumph das Double perfekt machen.

Lüttich-Bastogne-Lüttich Männer (254,50 km):

1. Tadej Pogacar (Slowenien) - UAE Team Emirates 6:13:48 Std.; 2. Romain Bardet (Frankreich) - Team DSM - firmenich + 1:39 Min.; 3. Mathieu Van Der Poel (Niederlande) - Alpecin-Deceuninck + 2:02; 4. Maxim Van Gils (Belgien) - Lotto Dstny; 5. Aurelien Paret Peintre (Frankreich) - AG2R La Mondiale; 6. Mauri Vansevenant (Belgien) - Soudal Quick-Step; 7. Valentin Madouas (Frankreich) - Groupama-FDJ; 8. Alexei Luzenko (Kasachstan) - Astana Qazaqstan Team; 9. Pello Bilbao (Spanien) - Bahrain Victorious; 10. Thomas Pidcock (Großbritannien) - Ineos Grenadiers

tru, SID

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