Wer von sich aus das Haar in der Suppe findet, der ist tendenziell auf einem richtigen Weg. Allzu hoch wollte den 3:1-Sieg gegen Augsburg beim FC Bayern am Sonntagabend niemand hängen, wer weiß schließlich, wie lange sich der deutsche Meister noch schwergetan hätte, hätte Felix Uduokhai den Ball nicht unglücklich ins eigene Tor gelenkt. Hätte, hätte …
Ärger über das Gegentor
"Das war jetzt nicht unser bestes Spiel", erkannte Joshua Kimmich zwar, es konnte ihm am Ende aber herzlich egal sein. "Es war trotzdem ein souveräner Sieg, denke ich." Souverän fand auch Thomas Müller vor allem die zweite Hälfte, immerhin ließ der FCB bis auf das späte Gegentor im Grunde gar nichts zu. "Das war ein bisschen ärgerlich", ärgerte sich Müller und zog das "i" beim "bisschen" in die Länge. "Wir wollten den Ulle eigentlich schadlos halten."
Man muss sagen, dass das Niveau und unsere Art und Weise, Fußball zu spielen, im Training schärfer ist.
Thomas Müller
Dass der eigene Vortrag oft noch etwas unsicher, zaghaft daherkommt, hat auch der Routinier von der Bank aus gesehen. "Man sieht schon, dass wir gewisse Abläufe drin haben", sagt Müller. Und dennoch: "Man muss immer noch dazu sagen, dass das Niveau und unsere Art und Weise, Fußball zu spielen, im Training tatsächlich aktuell noch ein bisschen schärfer ist, als wir es im Spiel umsetzen können."
Vor allem die Flanken lassen zu wünschen übrig
Den Bayern fehlen zu Saisonbeginn weiterhin die Automatismen, die Selbstverständlichkeit im Spiel. Macht der Gegner zu - so, wie der FCA am Sonntag - kommt erstmal nicht viel mehr rum als Geschiebe und abenteuerliche Flanken, mit denen auch ein Stürmer des Formats Harry Kane nicht viel anfangen kann.
Unterm Strich stehen dennoch zwei Siege aus zwei Spielen, "so kann's weitergehen", findet Müller. Gelingt auch am kommenden Samstag im "Topspiel" in Mönchengladbach (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) der nächste Dreier, ist für die erste Länderspielpause der Saison Ruhe an der Säbener Straße angesagt.