Olympia

Kuntz: "Die Jungs haben alle Körner gegeben"

Deutsche Fußballer scheitern bei Olympia in der Gruppenphase

Kuntz: "Die Jungs haben alle Körner gegeben"

Raus nach der Vorrunde: Stefan Kuntz und seine Mannen müssen die Heimreise antreten.

Raus nach der Vorrunde: Stefan Kuntz und seine Mannen müssen die Heimreise antreten. imago images/Shutterstock

Das 1:1 gegen die Elfenbeinküste war am Ende zu wenig für das Viertelfinale. "Es hat heute leider nicht gereicht. Ich finde, wir haben beide Halbzeiten sehr gut angefangen, uns auch Chancen herausgearbeitet", analysierte Kuntz am ZDF-Mikrofon. "In der ersten Hälfte haben wir uns ein bisschen dem Tempo der Ivorer angepasst und sind daher nicht mehr in gute Abschlusspositionen gekommen. Und dann haben wir wieder denkbar unglücklich das 0:1 bekommen."

Benjamin Henrichs unterlief ein Eigentor, allerdings ist dem Defensivmann kein Vorwurf zu machen. Die deutsche Mannschaft warf anschließend alles rein, mehr als das sehenswerte 1:1 durch Eduard Löwen sprang allerdings nicht heraus. "Man muss die Jungs ein bisschen in Schutz nehmen. Alle Körner, die sie gehabt haben, haben sie heute gegeben. Da war auch nicht mehr drin", hob Kuntz die schützende Hand über seine Spieler. 

Die Optionen fehlten

Vorwürfe darf man dem Team keine machen, die neu zusammengewürftelte deutsche Mannschaft hat alles gegeben. Und am Ende fehlten schließlich auch die Optionen von der Bank. Keven Schlotterbeck, gelernter Verteidiger, kam für die Schlussphase als "Brechstange" vorne rein. "Man muss sagen, dass die Möglichkeiten, die wir mit dem Kader haben, was Variabilität anbelangt, auch ein bisschen eingegrenzt waren", sagte auch der Coach, der allerdings sofort hinterherschob: "Die Jungs haben sich alle zu Olympia bekannt und das auf sich genommen, deswegen vielen Dank an alle."

Kein Olympia-Feeling

Sportlich gesehen waren es für die deutsche Mannschaft enttäuschende Spiele, die nach drei Gruppenpartien enden. Und auch sonst war wenig vom olympischen Flair wahrzunehmen in dieser außerordentlichen Situation rund um die Corona-Pandemie. "Es waren befremdliche Umstände, du bist im Hotel, darfst nicht einen Fuß davor setzen, aber klar gilt das für alle. Das einzige Mal, wo der olympische Spirit aufkam, war, als wir zweimal im olympischen Dorf bei der deutschen Mannschaft waren. Ich glaube, das ist Olympia. Den Rest, den wir vorgefunden haben, war es nicht", so Kuntz. 

Keiner von uns will nach Hause. Wir haben nichts erreicht.

Max Kruse

Auch Mittelfeldmann Anton Stach hätte gerne mehr mitgenommen. "Es ist schade, dass wir es nicht ins olympische Dorf geschafft haben. Bei diesem Turnier dabei gewesen zu sein, war für uns etwas Besonderes, eine Riesensache", wird der 22-Jährige auf der Website des DFB zitiert. "Wir wären gerne so lange wie möglich dabei gewesen. Aber wir können es nicht ändern. Es war für alle eine tolle Erfahrung."

Deutlich unzufriedener zeigte sich Union-Berlin-Akteur Max Kruse. "Die Enttäuschung ist sehr groß, keiner von uns will nach Hause. Wir haben nichts erreicht", sagte der 33-Jährige dem SID.

mst

Das wurde aus den Silbermedaillengewinnern von 2016