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Kruse kritisiert, fordert und überrascht mit Heiratsantrag

Heiratsantrag im Fernsehen

Kruse kritisiert, fordert und überrascht

Er legte den Siegtreffer gegen die Saudis auf: Max Kruse.

Er legte den Siegtreffer gegen die Saudis auf: Max Kruse. picture alliance

Zweimal gab die Kuntz-Elf gegen die Saudis eine Führung aus der Hand, fing sich dann auch noch einen Platzverweis ein - und gewann dennoch, weil Felix Uduokhai eine Viertelstunde vor Schluss in Yokohama eine gut getretene Ecke von Kruse exzellent zum 3:2-Siegtreffer veredelte. Vorbereiter Kruse war froh über die drei Punkte, wusste aber auch, dass dieser nicht restlos überzeugend war.

"In den letzten fünf bis zehn Minuten war mit einem Mann weniger die Puste raus, da hatte Saudi-Arabien noch zwei, drei Riesenchancen, wo wir von Glück reden können, dass der Ball nicht drin war", stellte Kruse am ARD-Mikrofon fest und ergänzte: "Man hat gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Das uns nicht alles gelungen ist, ist auch offensichtlich gewesen, aber die Leidenschaft war da und spielerische Momente hatten wir auch."

She said YES

Max Kruse via Instagram

Unter dem Strich war das 3:2 ein Sieg des Willens, der den Traum der deutschen Mannschaft von olympischem Edelmetall am Leben hielt. Einen ganz anderen Traum erfüllte sich derweil Kruse nach Abpfiff. Vor laufenden Kameras machte der 33-Jährige seiner Freundin Dilara einen Heiratsantrag. 

"Ich bin zwar nicht bei dir, aber obligatorisch hole ich den Ring raus und falls du es lesen kannst: Ich liebe dich und frage dich hiermit, ob du meine Frau werden willst", sprach der Angreifer ins Mikrofon und teilte später via Instagram mit, dass sie "Ja" gesagt habe. Dazu lief ein Video aus dem Mannschaftsbus mit Kruse und seinen ebenfalls übermütig singenden Teamkollegen.

DFB-Team zeigt noch immer Schwächen

Auf dem Platz werden sich Kruse & Co aber weiterhin keinen Übermut erlauben dürfen, zu durchwachsen waren die Leistungen bisher. Zwar gab es im Vergleich zur ersten Hälfte gegen Brasilien eine sichtbare Steigerung, allerdings wurden gegen die Saudis auch deutliche Schwächen offenbar. Defensiv agierte das DFB-Team zu passiv und offensiv immer wieder mit suboptimalen Entscheidungen.

Über jeden Zweifel erhaben war aber die Einsatzbereitschaft, wie Torwart Florian Müller feststellte: "Ich glaube, in den letzten zehn Minuten konnte keiner mehr richtig laufen. Wir haben unser Herz auf dem Platz gelassen." Mund abputzen und weitermachen dürfte nun die Devise sein, denn am Mittwoch kann die deutsche Mannschaft mit einem Sieg im abschließenden Vorrundenspiel gegen die Elfenbeinküste das Viertelfinale aus eigener Kraft klarmachen.

Kruses Forderung

Dafür wird es aber eine Steigerung brauchen, zumal die Ivorer alles andere als Laufkundschaft sein werden. Die Westafrikaner um den Mailänder Mittelfeldstrategen Franck Kessié trotzten Brasilien ein 0:0 ab und haben schon vier Punkte auf der Habenseite. Defensive Fehler könnten die DFB-Elf da teuer zu stehen kommen. Das weiß auch Kruse und fordert deshalb mit Blick auf die offensichtlichen Abstimmungsprobleme: "Da müssen wir die nächsten zwei Tage noch daran arbeiten. Wir müssen die Mischung finden, dass wir defensiv nicht so viel durchlassen."

drm

Impressionen aus Tokio