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An- und Abreise-Chaos bei EM 2024 in Gelsenkirchen

Polizei zieht nach Hochrisiko-Spiel Bilanz

Kritik wird lauter: An- und Abreise-Chaos in Gelsenkirchen

Nach dem Spiel herrschte am Bahnhof Gelsenkirchen  bei vielen Anhängern Verzweiflung vor.

Nach dem Spiel herrschte am Bahnhof Gelsenkirchen  bei vielen Anhängern Verzweiflung vor. Getty Images

Der EM-Auftakt in Gelsenkirchen verlief alles andere als rund. Schon bei der Anreise gab es zahlreiche Probleme, was sich auch in der Arena zeigt, denn in der englischen Kurve blieben viele Plätze lange leer.

In einem persönlichen Erlebnisbericht schildert Sportjournalist Jonathan Liew für den Guardian seine Odyssee in die Schalker Arena - und wie es vielen anderen Engländern dabei erging. Denn er war nicht der Einzige, der es von der eigens für die Engländer eingerichteten Fanzone auf der Trabrennbahn im Süden der Stadt fast nicht mehr rechtzeitig ins Stadion schaffte. Es ging in seiner Erzählung um verspätete Straßenbahnen, Shuttle-Busse, überfüllte Verkehrsmittel und verzweifelte Fans (darunter auch Familien mit Kindern), die im Regen den Weg in die Arena zu Fuß angingen. Das Telefonnetz hielt wohl auch nicht stand.

Abreise wird zur Geduldsprobe um 1.44 Uhr

Doch nach dem Spiel wurde es nicht besser - im Gegenteil: Auf X wurden Videos geteilt, die Fans beider Lager - friedlich übrigens - auf den überfüllten Gleisen zeigen. Die Polizei hatte eine andere Sicht auf die Dinge. Es sei aufgrund der vielen Fans teils zu "deutlichen Rückstauungen" an einer Haltestelle am Stadion gekommen. Gravierende Probleme seien aufgrund des "besonnenen Verhaltens" der Fans aber ausgeblieben.

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Die Realität sah für viele dann doch sehr viel ungemütlicher aus. Auf einem Video, die Uhr am Bahnsteig zeigt 1.44 Uhr an, stehen die Menschen dicht gedrängt und warten auf ihren Abtransport, denn die meisten hatten ihre Hotelzimmer in den umliegenden Städten gebucht. "Das ist wirklich nicht gut. Der Gelsenkirchener Hauptbahnhof ist voll mit Fans, die immer noch versuchen wegzukommen, aber die Züge fahren entweder nicht oder haben Verspätung", wird der Tweet kommentiert.

Passend dazu gab die Deutsche Bahn erst am Samstag bekannt, dass die Fernzüge zuletzt wieder unpünktlicher unterwegs seien. Im Mai seien lediglich 63,1 Prozent der IC- und ICE-Züge der Bahn ohne größere Verzögerung ans Ziel gekommen, wie der Konzern in Berlin mitteilte.

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Polizei: "Es gab nichts Außergewöhnliches oder Größeres"

So ist es wohl vor allem den besonnenen Fans zu verdanken, dass die Stimmung im sogenannten Hochrisiko-Spiel nach dem Abpfiff nicht kippte. Allerdings war es im Vorfeld am Sonntagnachmittag in der Innenstadt zu einer Auseinandersetzung zwischen serbischen und englischen Anhängern gekommen. Es habe sieben Ingewahrsamnahmen serbischer Fans gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagabend.

Neben dem Vorfall sei es in der Stadt weitestgehend ruhig geblieben. "Es gab sonst nichts Außergewöhnliches oder Größeres. Weitere Aufeinandertreffen von Fanlagern sind uns nicht bekannt", sagte ein Sprecher.

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