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"Kopfballungeheuer" Schmid dankt Füllkrug: "Habe mir was abgeschaut"

"Außergewöhnlich, krank, einfach richtig schön"

"Kopfballungeheuer" Schmid dankt Füllkrug: "Habe mir was abgeschaut"

Romano Schmid traf per Kopf zum 2:1 für Österreich

Romano Schmid traf per Kopf zum 2:1 für Österreich GEPA pictures

Aus Berlin berichtet Nikolaus Fink

"Weltklasse." Das erste Resümee von Romano Schmid nach dem 3:2-Sieg gegen die Niederlande fiel einigermaßen kurz aus. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Bei Weitem nicht, präsentierte sich der 24-jährige Österreicher in der Mixed Zone des Berliner Olympiastadions anschließend doch in Plauderlaune.

EM-Gruppenphase - 3. Spieltag

"Außergewöhnlich, krank, einfach richtig schön", sei sein Tor zum 2:1 gewesen. Dass der 1,68 Meter große Mittelfeldmann ausgerechnet per Kopf traf, war an diesem Dienstagabend der Überraschungen wohl die allergrößte. Mit Virgil van Dijk und Stefan de Vrij bildeten zwei nicht gerade kopfballschwache Spieler die Innenverteidigung der Niederländer. "Ich habe mir gedacht: 'Nicht schon wieder. Es kann ja nicht sein, dass er auf den Kopf kommt'", gab Schmid Einblicke in seine Gefühlswelt unmittelbar vor dem Treffer. "Dann habe ich ihn super getroffen."

Schmid dankt seiner Familie

ÖSTERREICH BEI DER EURO

Schmids Gedanken nach dem Tor wanderten umgehend in Richtung seiner Familie. Kurz vor Beginn der EM war der 24-Jährige zum zweiten Mal Vater geworden. "Natürlich ist man auch ein bisschen traurig, wenn man seinen Sohn nicht so wirklich kennenlernen kann in der Anfangsphase", erklärte Schmid. "Ich vermisse meine Familie extrem." Gleichzeitig gebe ihm diese "die nötige Kraft" für die Endrunde in Deutschland.

Gegen die Niederlande zeigte Schmid eine bärenstarke Leistung. "Ich denke, es war ein richtig gutes Spiel von mir", sagte der Bremen-Legionär, der gegen Frankreich und Polen nur eingewechselt worden war. "Ich glaube, ich habe gezeigt, dass man mit mir rechnen kann. Wenn man mich braucht, bin ich da."

"Mein Handy ist komplett überfüllt"

Nach seiner tollen Darbietung gegen die Niederlande darf sich Schmid wohl berechtigte Hoffnungen auf einen weiteren Startelfeinsatz im Achtelfinale machen. Vorerst will der Steirer jedoch den Erfolg, die so stark besetzte Gruppe D auf Platz eins abgeschlossen zu haben, genießen. "Mein Handy ist komplett überfüllt", so Schmid.

Bislang habe er lediglich die Glückwünsche von Mitchell Weiser und Niclas Füllkrug entgegengenommen. An seinen ehemaligen Teamkollegen von Werder Bremen, der am Sonntag für Deutschland per Kopf zum 1:1 gegen die Schweiz ausgeglichen hatte, richtete Schmid schmunzelnd einen besonderen Dank: "Ich habe jeden Tag Kopfbälle von ihm gesehen, bei denen ich nicht verstanden habe, wie die ins Tor gehen können. Ich habe mir anscheinend ein bisschen was abgeschaut."

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