Ein Field Goal aus 37 Yards zu schaffen, gehört in der NFL nicht zu den allerschwersten Aufgaben. Vikings-Kicker Greg Joseph hat diese an ihn gestellte Aufgabe am Sonntag (Ortszeit) aber nicht geschafft: Beim immens spannenden Duell mit den Arizona Cardinals in Glendale hat der Profi mit Ablauf der Uhr im vierten Quarter zu weit rechts gezielt - und so das 36:34 verpasst. Stattdessen verlor Minneapolis mit 33:34.
So weit, so gut ...
National Football League - 2. Spieltag
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Minnesota Vikings - Die letzten Spiele
Doch was das Ganze eben noch dramatischer machte: In den letzten Jahren ist das den Vikings schon dermaßen oft passiert, dass in den sozialen Netzwerken unter Football-Fans daraus schon ein regelrechter Evergreen aus Spott und Hohn für das NFC-North-Team geworden ist. Mit einer neuen Strophe, die nun eben Kicker Joseph beinhaltet. In den letzten Jahren haben sich schon Kicker wie Gary Anderson (entscheidender Fehlschuss im NFC Championship Game 1999), Kai Forbath, Dan Bailey, Blair Walsh (2015/16 ein Field Goal gegen die Seattle Seahawks in der Play-off-Overtime daneben gesetzt sowie damit das Ausscheiden verursacht) und Daniel Carlson (2018 gegen die Packers drei von drei Field Goals verballert, zwei davon in der Overtime) versucht - und sind oft in entscheidenden Momenten gescheitert.
Quarterback Cousins stützt seinen Kicker
Und wie bei den anderen eigentlich für sichere Schüsse bekannten Herrschaften hatte in dieser Saison auch bei Joseph vieles gepasst, drei von drei Field-Goal-Versuchen hatte er bis dato verwandelt - jedes einzelne übrigens aus mindestens 50 Yards. Ein verschenkter Extrapunkt beim Gastspiel in Glendale in dieser Week 2 war da noch zu verkraften, doch nicht das entscheidende Ding aus machbaren 37 Yards.
Und nun? Droht in einer Reihe von gescheiterten Vikes-Kickern, denen entweder direkt oder kurz darauf die Kündigung ins Haus geschneit ist, die nächste unmittelbare Entlassung? Nicht, wenn man den Worten von Minnesotas Quarterback Kirk Cousins Glauben über den 27-jährigen Joseph schenkt: "Er weiß, dass wir nun für ihn da sind. Er ist ein starker Spieler, der für uns schon in diesen beiden Spielen einen guten Job gemacht hat."
Und auch Trainer Mike Zimmer (seit 2014 Head Coach der Vikes), für seine knallharte Gangart bekannt, lässt seinen erst im Training Camp nach guten Leistungen zum Starter beförderten Schützling noch hoffen - auch wenn die Aussage gewissen Interpretationsspielraum parat hält: "Ich habe mich total sicher bei dem Kick gefühlt. Ich wusste zwar, dass er zuvor einen Extrapunkt vergeben hat, aber er hat bislang gut gekickt. Außerdem waren wir in der Halle (überdachtes Stadion bei den Cardinals; Anm. d. Red.), der Kunstrasen war perfekt. Also dachte ich, dass das ein einfacher Kick ist. Er muss einfach daran arbeiten, konstanter zu werden."
