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Kimmich-Kritik nach WDR-Umfrage: "Absolut rassistisch"

Bayern-Profi mit Plädoyer für Vielfalt: "Es geht darum, das Land zu vereinen"

Kimmich-Kritik nach WDR-Umfrage: "Absolut rassistisch"

Kann die Fragestellung nicht nachvollziehen: Joshua Kimmich.

Kann die Fragestellung nicht nachvollziehen: Joshua Kimmich. picture alliance/dpa

Joshua Kimmich hatte am Samstag als erster Nationalspieler auf dem Podium im Pressekonferenzraum des "Home Ground" Platz genommen und hat eine klare Botschaft an die Nation formuliert. Die Dokumentation "Einigkeit und Recht und Vielfalt", die am 5. Juni anlässlich des Thementages in der ARD ausgestrahlt wird, handelt vom Wandel der Nationalelf und Spielern mit Migrationshintergrund in den vergangenen Jahren. Zu Wort kommen unter anderem Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah und der aktuell gesetzte Leverkusener Innenverteidiger Jonathan Tah.

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Für viel Gesprächsstoff sorgt die Formulierung bei der Umfrage. Dort ist eine Antwortmöglichkeit im Wortlaut: "Ich finde es besser, wenn wieder mehr weiße Nationalspieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen." 21 Prozent der Befragten bejahten diese Frage. Kimmich wirkte am Samstag nicht nur über das Ergebnis erschrocken, sondern auch über die Umfrage an sich: "In der Mannschaft ist das noch kein großes Thema", sagt der Münchner Profi, "aber wir wissen natürlich von dieser Umfrage."

Ich würde sehr viele Mitspieler sehr, sehr vermissen, wenn sie nicht hier wären.

Joshua Kimmich

Kimmich verfasst ein flammendes Plädoyer für Völkerverständigung. "Wer im Fußball aufgewachsen ist, der weiß, dass das absoluter Quatsch ist. Fußball ist ein gutes Beispiel, wie man verschiedene Nationen, Hautfarben und Religionen vereinen kann. Und genau darum geht es auch bei uns." Der 29-Jährige stellt klar: "Ich würde sehr viele Mitspieler sehr, sehr vermissen, wenn sie nicht hier wären." Und dann überdeutlich: "Ich finde, das ist absolut rassistisch. Dafür ist überhaupt kein Platz für uns."

"Absurd, überhaupt so eine Frage zu stellen"

Kimmich prangert in seinem Statement auch die Fragestellung in der Dokumentation an. "Wenn man überlegt, dass wir kurz vor einer Heim-EM stehen, dann finde ich es absurd, überhaupt so eine Frage zu stellen. Weil es für uns darum geht, ein Land zu vereinen. Und wenn man sieht, wie sich die Stimmung seit März um unsere Mannschaft herum wieder entwickelt hat, wie die Leute Lust auf das Turnier haben, dann ist das absolut kontraproduktiv. Es geht darum, gemeinsam etwas Großes zu erreichen."

Sebastian Wolff

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