Bundesliga (D)

Josefine Hanfland: Autogramme "noch mit Huber unterzeichnet"

Hochzeit mitten in der Saison

Josefine Hanfland: Autogramme "noch mit Huber unterzeichnet"

Der Nachname der Nationalspielerin wechselte von Huber auf Hanfland

Der Nachname der Nationalspielerin wechselte von Huber auf Hanfland ÖHB/EVA MANHART

Fine, zunächst nochmals Gratulation zu deiner Vermählung. Wie fühlen sich die ersten Tage unter neuem Namen an?

Josefine Hanfland: Komisch (lacht). Ich werde ja immer wieder beim Training und bei Spielen um Autogramme gebeten und da hab ich noch mit Huber unterzeichnet. An das muss ich mich noch gewöhnen. Ich bin glücklich, dass wir unter der Saison heiraten konnten. Ich habe den Montag dafür frei bekommen und wir sind nach Österreich gefahren und haben geheiratet.

Kommende Woche stehen die ersten beiden Länderspiele im Jahr der Heim-EURO an. Mit Monique Tijsterman hat das Nationalteam eine neue Teamchefin. Wie viel Kontakt hattest du bereits mit ihr und was sind ihre Erwartungen an dich?

Monique hat mit jeder einzelnen Spielerin in den vergangenen Wochen persönlich telefoniert. Wir haben noch nicht über Erwartungen gesprochen, es war eher ein Kennenlernen. Sie hat angekündigt, dass wir in der Nationalteamwoche viele Gespräche führen werden, auch Einzelgespräche. Sie und auch wir freuen uns schon sehr uns persönlich kennenzulernen und wir sind auch schon gespannt, was uns erwartet.

Mit Norwegen geht es am Mittwoch in Halden (NOR) und am 3. März in Innsbruck gegen eine wahre Handball-Großmacht und den amtierenden Europameister. Wie wichtig sind diese Spiele in der Entwicklung Richtung Heim-EURO?

Solche Spiele sind unglaublich wichtig. Norwegen ist die Mannschaft, zu jeder hinschaut und wie aktuell nahezu jede Nation Handball spielen will. Dieser schnelle, dynamische, athletische Handball mit dem nahezu perfekten Umschaltspiel. Wenn wir es schaffen uns da etwas abzuschauen und mitzunehmen, ist das viel Wert.

Speziell im physischen Bereich sind die Norwegerinnen unglaublich stark. Sie fangen sehr früh mit dem Kraft- und Athletiktraining an und ziehen das konsequent durch. Gerade in diesen Bereichen wollen wir bis zur Heim-EURO noch einen Schritt machen. Gerade für Großereignisse, wo man jeden zweiten Tag gegen Großmächte wie Norwegen oder Frankreich spielt, ist dies ein wesentlicher Aspekt. Wir werden in diesen Spielen sehen wo wir stehen. Es ist wichtig und gut, dass wir uns mit den besten messen können. Davon können wir nur profitieren.

Geht für dich ein Kindheitstraum in Erfüllung Ende des Jahres ein Großereignis im eigenen Land, noch dazu in deiner Heimat Tirol, bestreiten zu können?

Ja. Für mich persönlich ist das das krasseste Karrierehighlight überhaupt. Hier hat für mich alles begonnen im Handball. Dazu all die Leute, die einen über die Jahre begleitet haben. Die Stadt Innsbruck ist hier unglaublich bemüht. Es ist für mich eine Herzensangelegenheit und wir sind alle sehr dankbar, dass diese Heim-EURO ermöglicht wurde. Das ist ein Kindheitstraum, auch für jede andere Spielerin. Man hat das bei den Männern 2010 und 2020 gesehen, was so eine Heim-EURO bewirken kann und das wollen wir auch schaffen.

Mit deinem Verein, dem Thüringer HC, läuft es sowohl national als auch international in der EHF European League aktuell sehr gut. Welche Saisonziele hat man sich gesteckt?

International sind wir als Gruppenzweiter in der EHF European League ins Viertelfinale aufgestiegen, treffen dort jetzt auf Storhamar (NOR) und haben die Chance auf die Finals in Graz. Dort wollen wir wieder hin und uns besser präsentieren als im Vorjahr. In der deutschen Bundesliga kämpfen wir aktuell mit der HSG Bensheim/Auerbach um Platz 2.

Vor der Saison haben wir als Ziel einen Top 3-Platz ausgegeben, aber wir wollen unbedingt Zweiter werden. Diesen Samstag und dann auch im Pokal am 9. März spielen wir gegen die SG BBM Bietigheim. Wir wissen was da für eine Übermacht auf uns zukommt, aber vielleicht ist dem einen oder anderen Spiel was drinnen.

Du hast es schon erwähnt: Vergangenes Jahr bestritt man die EHF European League Finals in Graz, die auch heuer wieder im Mai in der steirischen Hauptstadt ausgetragen werden. Wie stehen die Chancen, dass wir dich da erneut in Österreich sehen?

Ich würde sagen die Chancen stehen gut. Natürlich wäre es von Vorteil gewesen als Gruppenerster ins Viertelfinale einzuziehen. Storhamar hat ein gutes Team, aber das stellen wir selbst auch. Wir hatten jetzt einen kurzen Hänger, sind jetzt aber wieder voll da. Für mich persönlich wäre es etwas ganz Besonderes die Finals in Graz zu spielen, da ich im Vorjahr leider nur von der Tribüne aus zusehen konnte. Ich will da unbedingt hin und in Graz spielen.

Die Europameisterschaft der Männer in Deutschland vergangenen Jänner löste sowohl beim Gastgeber als auch hierzulande eine wahre Handball-Euphorie aus. Wie viel spürt auch ihr im Frauen-Handball davon?

Wir haben unsere Trainingszeiten angepasst um die Spiele schauen zu können. Hier beim THC haben wir jetzt noch nicht so einen großen Unterschied bemerkt, da bei uns die Heimspiele immer ausverkauft sind.

In 9 Monaten, am 28. November, wird die Women´s EHF EURO 2024 eröffnet. Wie groß ist die Vorfreude und hast du einen klaren Aufruf an die Fans?

Sehr groß. Auf der einen Seite kann man es sich noch gar nicht vorstellen, weil es eben noch neun Monate sind. Auf der anderen Seite läuft die Zeit und es steigt langsam der Druck. Wir wollen uns bei unserer Heim-EURO gut präsentieren. Den Fans kann ich nur sagen, kommt schon jetzt am 3. März in die Halle um einen Vorgeschmack zu bekommen und uns zu unterstützen.

Diese EHF EURO ist eine Riesenchance für den Frauenhandball, um hoffentlich viele junge Mädchen dazu zu bewegen, diesen großartigen Sport auszuüben. Gelingt uns das, hätten wir schon viel erreicht. Ich hoffe jedenfalls, dass mich meine Tirolerinnen und Tiroler nicht im Stich lassen.

ÖHB