Südwest

Hock vermisst "richtigen Plan" bei Kickers Offenbach

Bereits 439 Minuten ohne eigenes Tor

Hock vermisst "richtigen Plan" bei Kickers Offenbach

Auf Christian Hoch warten beim OFC als Geschäftsführer Sport viele Herausforderungen

Auf Christian Hoch warten beim OFC als Geschäftsführer Sport viele Herausforderungen IMAGO/Christian Schroedter

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Christian Hock musste im Stadion am Mainzer Bruchweg viele Hände schütteln. Klar, der 53-Jährige, der an diesem Dienstag sein neues Amt als Geschäftsführer Sport bei den Kickers Offenbach antritt, hatte den überwiegenden Teil seiner Profikarriere beim 1. FSV Mainz 05 verbracht (231 Zweitligaspiele), ehe er seine Karriere 2005 im OFC-Trikot beendet hat. Am vergangenen Samstag sah er sich am Bruchweg seinen neuen Arbeitgeber an.

Die Erkenntnisse analysierte er nüchtern. "Man muss das relativieren", sagte er nach dem bemühten, aber erneut tristen Auftritt beim 0:2 gegen den FSV II. Es sei viel zusammengekommen in dieser Saison: viele Trainerwechsel, Unklarheit über die Zukunft, dazu viele Stammspieler, die in Mainz nicht dabei waren. Auf der Tribüne etwa saß die komplette etatmäßige Defensivreihe mit Maximilian Rossmann (Adduktorenprobleme), Sebastian Zieleniecki (Knieverletzung), Jayson Breitenbach (Bänderriss im Sprunggelenk) und Ronny Marcos (wie Rafael Garcia gelbgesperrt), dazu gesellte sich Stammtorwart David Richter (Aufbautraining). "Das ist schon brutal", räumte Trainer Alfred Kaminski ein, der in Michael Zadach einen Debütanten ins Tor beordert hatte. Am 22-Jährigen lag es am wenigsten, dass die Kickers im neunten Pflichtspiel in Folge sieglos blieben, zum vierten Mal in Folge in der Liga keinen Punkt holten. Der letzte Regionalliga-Treffer gelang Rafael Garcia am 14. April in Walldorf (1:1). Das ist 439 Minuten her.

Lange To-do-Liste

Die Kickers agierten bemüht, aber nach vorne fehlte so ziemlich alles. "Man muss auf dem Platz sehen, dass man kämpfen will", monierte Hock und vermisste den "richtigen Plan".

32. Spieltag

Hocks To-do-Liste ist lang. Ein neuer Trainer muss gefunden, die künftige Rolle von Kaminski präzisiert und der Kader geplant werden. Das Ziel: einem Verein, der am Boden liegt, neue Hoffnung einhauchen. "Wir brauchen Mentalität auf dem Platz", fordert Hock. Sein Wunsch: "Es muss Ruhe einkehren." Helfen sollen auch der neue Geschäftsführer Finanzen, Marketing & Vertrieb, Organisation und Geschäftsstelle, Sebastian Möller, der vom Ligakonkurrenten SG Barockstadt Fulda-Lehnerz kommt, sowie Dominic Stumpf als neuer Leiter für Marketing und Vertrieb.

Wichtig wäre mal wieder ein Erfolgserlebnis. Am kommenden Freitag gegen den Bahlinger SC und dann bei Absteiger Trier gibt es noch zwei Chancen dazu.

Jörg Moll

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