Bundesliga (D)

Geld oder Liga: Bochums zähes Ringen um Giorgos Masouras

VfL erwartet Entscheidung des griechischen Nationalspielers

Geld oder Liga: Bochums zähes Ringen um Masouras

Bald in Bochum? Giorgos Masouras.

Bald in Bochum? Giorgos Masouras. IMAGO/ANP

Lange dürfte die Entscheidung nicht mehr auf sich warten lassen. Schon Anfang des Jahres war spekuliert worden, ob Stürmer Giorgos Masouras von Olympiakos Piräus in den Ruhrpott wechselt. Damals hatte sich der Deal zerschlagen, doch der VfL Bochum blieb auf der Fährte des im Offensivbereich variabel einsetzbaren griechischen Nationalspielers.

Masouras hatte zuletzt aufhorchen lassen, als er Anfang Juni im Länderspiel der Griechen gegen Deutschland beim 2:1-Sieg des DFB-Teams mit einem Abstauber für den Treffer der Griechen gegen Manuel Neuer gesorgt hatte.

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Mit Olympiakos gewann er neulich gegen Florenz die Conference League; womöglich erlebte er damit seinen letzten großen Erfolg mit dem griechischen Traditionsklub. Der Vertrag des 30-Jährigen, der sowohl über die Außenbahn angreifen, als auch im Zentrum und als hängende Spitze spielen kann und als technisch versiert und spielstark gilt, läuft aus, doch Olympiakos gibt sich nicht geschlagen.

Seit Januar 2019 spielt Masouras in Piräus, ist Vize-Kapitän und einer der Publikumslieblinge, auch deshalb macht Olympiakos keine halben Sachen. Angeblich versucht der Klub, den Offensivmann mit einem satten Handgeld und einer Aufstockung seiner Bezüge den Verbleib in Griechenland schmackhaft zu machen.

Entscheidung soll in der nächsten Woche fallen

Masouras aber hatte von Anfang an durchblicken lassen, dass ihn ein Wechsel in die Bundesliga reizen würde, nachdem er bisher nur für griechische Klubs spielte. In Bochum müsste er finanzielle Abstriche machen, aber natürlich ist auch so ein Tapetenwechsel, verbunden mit Auftritten in der Bundesliga, nicht zu verachten für einen erfahrenen Profi, der schon viel gesehen hat in seiner Karriere.

Geld oder Liga also: Viel Kohle, oder der größere sportliche Anreiz - wie wird sich der Stürmer entscheiden? Alle Seiten werden wohl zeitnah Klarheit haben; eine Entscheidung des Offensivmannes wird in der nächsten Woche erwartet.

Geht er Gekas' Weg?

Vielleicht reizt ihn ja ein ähnlicher Schritt, wie ihn einst sein Landsmann Theofanis Gekas ging. Den wendigen Stürmer holte der VfL Bochum im Jahr 2006, soeben in die Bundesliga zurückgekehrt, von Panathinaikos Athen. Trainer Marcel Koller lobte den nicht besonders lauffreudigen, aber sehr treffersicheren Angreifer als "unsere Lebensversicherung"; auf Anhieb wurde Gekas mit 20 Treffern Torschützenkönig in der Bundesliga, zog dann weiter zu Bayer Leverkusen. Vielleicht interessiert Masouras ja, wie gut sein Landsmann damals in Bochum einschlug - und wählt einen ähnlichen Weg.

Internationale Einsätze erlebte der 1,84 Meter große Masouras bisher übrigens nicht nur in der Nationalmannschaft (43 Spiele, zehn Tore), sondern spielte auch schon 27-Mal in der Europa League, acht Mal in der Conference League und war zwölf Mal in der Champions League am Ball. Bleib abzuwarten, ob er sich nun auch mal in der deutschen Bundesliga beweisen will.

Oliver Bitter

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