Es waren wirklich kurzweilige und mitunter verrückte 90 Minuten, die sich beim Topspiel zwischen Florenz und Milan an diesem 13. Spieltag ereigneten. Am Ende stand jedenfalls die erste Saisonniederlage für die so stark gestarteten Rossoneri zu Buche.
Doch der Reihe nach ...
Zunächst einmal erwischte die heimische Viola den klar besseren Start, kontrollierte das Geschehen und kam nach einer Viertelstunde zum nicht unverdienten 1:0. Reichlich Glück dabei inklusive, da Milan-Keeper Tatarusanu eine einfache Flanke eigentlich sicher hatte, dann aber einfach fallen ließ. Duncan bedankte sich artig und schob aus nächster Nähe zur 1:0-Führung ein (15.).
Wütende Mailänder Angriffe und Abschlüsse waren die Folge, doch allen voran Tonali und Rafael Leao scheiterten am aufmerksamen Schlussmann Terracciano. Das 1:1 lag in dieser Phase in der Luft - und doch gab es kurz vor der Pause den nächsten Nackenschlag für die Mailänder um einen sichtlich enttäuschten Ibrahimovic. Einen schönen obendrein: Saponara schlenzte die Kugel in den Winkel (45.+1).
Ibrahimovic bringt Spannung rein
Klar, dass die Gäste aus der Lombardei die zweiten 45 Minuten mit Wut im Bauch starteten. Und doch ertönte wieder das gleiche Lied: Florenz stach erneut zu. Dieses Mal war es der seit längerer Zeit von Top-Klubs umworbene Vlahovic, der der Abwehr bei einem weiten Ball entwischte, Schlussmann Tatarusanu umkurvte und aus leicht spitzem Winkel zum 3:0 einschoss (60.).
Messe gelesen? Denkste! Denn nur sieben Minuten später stand es plötzlich nur noch 3:2 aus Sicht der Toskaner, weil kein Geringerer als Ibrahimovic nach Bonaventura-Fehlpass hammerhart einschoss (62.) und dann nach toller Theo-Vorarbeit eiskalt abstaubte (67.) - seine Serie-A-Tore 151 und 152 in Ligaspiel Nummer 263.
Die Fiorentina fing sich dann aber wieder, verteidigte den nur noch knappen Vorsprung und machte in der 85. Minute durch Doppelpacker Vlahovic alles klar - 4:2. In der Folge wurde die Zeit für Milan zu knapp, auch wenn "Ibra" noch an die Latte köpfte und so das 3:4-Eigentor von Venuti erzwang (90.+6).
Und so stand sie fest, die erste Niederlage in dieser Serie-A-Spielzeit nach zuvor zehn Siegen und zwei Remis. Einzig verbliebenes ungeschlagenes Team in Europas Top-5-Ligen damit: die SSC Neapel, die am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) allerdings noch bei Meister Inter gefordert ist.
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