Bundesliga (D)

Fall Ümit Özat: Meier wehrt sich gegen Vorwürfe der Sorglosigkeit

Köln: "Spiegel" berichtet von Auffälligkeiten

Fall Ümit Özat: Meier wehrt sich gegen Vorwürfe der Sorglosigkeit

Ümit Özat

Sucht inzwischen Rat bei US-Spezialisten: Ümit Özat. imago

Der Verein habe keinesfalls nachlässig oder sorglos bei der medizinischen Betreuung des Spielers gehandelt, der am 29. August beim 2:0-Sieg der Kölner in Karlsruhe bewusstlos zusammengebrochen war.

"Der Spiegel" (Montag-Ausgabe) berichtet von Auffälligkeiten, die Mannschafts-Internist Jürgen Böhle bei medizinischen Untersuchungen vor Saisonbeginn festgestellt habe.

Ein Zusammenhang zwischen Herzrhythmus-Störungen und einer Herzmuskel-Entzündung könne laut Meier keineswegs hergestellt werden.

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Der türkische Defensivspieler des Aufsteigers leidet an einer Herzmuskel-Entzündung und fällt vorläufig aus. Solch eine sogenannte Myokarditis kann durch Viruserkrankungen oder einen verschleppten Infekt ausgelöst werden kann und gilt als eine der häufigsten Ursachen für einen plötzlichen Herztod bei Spitzensportlern.

Özat litt, so "Der Spiegel", in diesem Frühjahr an einer fiebrigen Erkältung. Der Spieler habe daraufhin Vitaminpräparate genommen und sei weiterhin der Ausübung seines Berufs nachgegangen.

Beim Saisonstart habe dann Internist Böhle Rhythmusstörungen festgestellt und den Spieler zu einem Kölner Herzspezialisten überwiesen. Dieser habe Özat zur Behandlung seiner kariösen Zähne geraten, danach galt der Zustand seines Herzens als unbedenklich.

Eine weitere Kontrolle bis zum Zusammenbruch am 29. August erfolgte danach nicht mehr, so "Der Spiegel".

Özat selbst sucht die Schuld nicht bei anderen. Sollte ein Zusammenhang zwischen seiner fiebrigen Erkrankung im Frühjahr und dem Kollaps im August bestehen, "dann war es mein Fehler". Doch darüber könne lediglich spekuliert werden.

Der Türke sucht inzwischen Rat in den Vereinigten Staaten. Der Befund der Kardiologen von der Medizinischen Hochschule Hannover, die die Myokarditis diagnostizierten, wurde zu Spezialisten nach Cleveland, Ohio, geschickt.