2. Bundesliga (D)

Hertha BSC: Torhüter Marius Gersbeck zurück im Kader

Keeper "bekommt eine zweite Chance"

"Empfindliche Geldstrafe" und strenge Regeln: Gersbeck zurück im Hertha-Kader

Er trainiert in der Länderspielpause wieder mit Hertha: Marius Gersbeck.

Er trainiert in der Länderspielpause wieder mit Hertha: Marius Gersbeck. imago images

Torhüter Marius Gersbeck wird in der Länderspielpause ins Mannschaftstraining zurückkehren und wieder mit dem Profikader von Cheftrainer Pal Dardai trainieren. Was der kicker am Freitag angekündigt hatte, machte Hertha am Montag offiziell. Der gebürtige Berliner erhalte damit "eine zweite Chance". Für den Keeper "gelten fortan jedoch strenge Verhaltensregeln in Öffentlichkeit und Privatleben und er wird hart sanktioniert", wie der Hauptstadtklub darüber hinaus mitteilte.

"Seit der Einstellung des Verfahrens gegen Marius Gersbeck ist klar, dass es nicht zu einer strafrechtlichen Verurteilung kommt", wird Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich zitiert: "Auch uns als Klub gegenüber hat Marius Einsicht und Reue gezeigt, dennoch verurteilen wir seine außerdienstlichen Verfehlungen weiter auf das Schärfste und haben selbstverständlich nie aus dem Blick verloren, dass der Geschädigte ernste Verletzungen davongetragen hat."

Nach Rücksprache mit verschiedenen Gremien sei die Klubführung zu dem Entschluss gekommen, dass Gersbeck "eine zweite Chance" erhält. "Seine Suspendierung wird aufgehoben, er erhält vom Verein jedoch eine Abmahnung und eine empfindliche Geldstrafe", wie Herrich klarstellt. "Darüber hinaus hat sich Marius dazu verpflichtet, sich fortan sozial zu engagieren, um seine Erfahrungen aus dieser Verfehlung weiterzugeben."

Ich bin kein schlechter Mensch und vor allem bin ich nicht der unreflektierte Prügel-Torwart, der sich nicht um sein Umfeld und seine Mitmenschen sorgt.

Marius Gersbeck

Gersbeck selbst sei bewusst, "dass ich einen riesigen Fehler gemacht habe. Ich habe in den letzten elf Wochen alles darangesetzt, diesen wieder gut zu machen. Ich bin froh, dass der Geschädigte meine aufrichtige Bitte um Entschuldigung angenommen hat. Auch die Fans und Mitglieder sowie die Mitarbeitenden von Hertha BSC möchte ich um Entschuldigung bitten."

Den Traum von einem Profi-Einsatz im Olympiastadion wolle er sich unbedingt noch erfüllen. In der Saison 2013/14 hatte Gersbeck sein Bundesliga-Debüt - und bis dato einziges Spiel im Oberhaus - auswärts bei Borussia Dortmund (1:2) bestritten.

"Ich bin kein schlechter Mensch und vor allem bin ich nicht der unreflektierte Prügel-Torwart, der sich nicht um sein Umfeld und seine Mitmenschen sorgt", stellt Gersbeck klar: "Ich bin ein Familienvater, Ehemann, Freund und stolzer Arbeitnehmer meines Vereins, mit dem ich aufgewachsen bin. Deshalb möchte ich gerne auf der Mitgliederversammlung einige Worte an euch persönlich richten. Natürlich kann ich auch meine sportliche Situation aktuell sehr gut einschätzen."

"Unterstützung eines zweitligaerprobten Keepers wird enorm helfen"

Eine Begründung für die sportliche Rückkehr Gersbecks liefert auch Benjamin Weber. "Wir haben Marius im Sommer verpflichtet, um neben unseren jungen Torhütern Oliver Christensen, Tjark Ernst, Robert Kwasigroch und Tim Goller einen erfahrenen Zweitliga-Schlussmann in unserem Kader zu haben", sagt der Sportdirektor von Hertha BSC: "Nach Olis Abgang Anfang August hat sich nicht nur Tjark, sondern auch Robert bereits in der 2. Bundesliga bewährt. Beide haben großartige Leistungen gezeigt. Dennoch wird ihnen die Erfahrung und die Unterstützung eines zweitligaerprobten Keepers in dieser Liga bei der sportlichen Weiterentwicklung enorm helfen. Für den Rest der Saison vertrauen wir in diese vierköpfige Gruppe."

msc

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