Südwest

Ein Kantersieg als klare Botschaft: Homburg will nach oben

Nach dem 8:1 gegen die VfB-U-21

Ein Kantersieg als klare Botschaft: Homburg will nach oben

Ist der Knoten geplatzt? Der FC 08 Homburg überzeugte am Samstag in Stuttgart.

Ist der Knoten geplatzt? Der FC 08 Homburg überzeugte am Samstag in Stuttgart. IMAGO/Sportfoto Rudel

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"Zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt" - so kann man den bisherigen Saisonverlauf des FC Homburg zusammenfassen. In der Liga fehlte es bislang deutlich an der nötigen Konstanz, vor allem die 0:5 (0:1)-Niederlage bei Eintracht Frankfurt II war den Fans bitter aufgestoßen. Im DFB-Pokal hatte es dagegen nach dem 3:0 (1:0)- Sensationserfolg gegen den Erstligisten SV Darmstadt 98 rund ums Waldstadion eine lange Siegesfeier gegeben.

"Wir belohnen uns noch viel zu wenig für gute Auftritte", hatte Homburgs Trainer Danny Schwarz seinen Spielern für die Partie beim bisherigen Tabellenführer VfB Stuttgart II mit auf den Weg gegeben. Und die Spieler schienen ihm genau zugehört zu haben, denn die Leistung in Stuttgart war extrem beeindruckend. Am Ende gewannen die Homburger in dieser Höhe völlig überraschend mit 8:1 (2:1) und schickten dadurch eine klare Botschaft an die Aufstiegskonkurrenten - der FC Homburg ist nun endgültig in der Liga angekommen. Das weitere Ziel lautet, den Abstand nach oben nun Woche für Woche weiter zu verkürzen.

Harres überragt

Aus einer durchweg starken Mannschaft musste man am Samstag einen Spieler noch einmal besonders hervorheben: Phil Harres. Der 21-Jährige war in der 58. Minute beim Stand von 3:1 für seine Homburger eingewechselt worden und erwischte einen echten Sahnetag. In der Folge gelang ihm zunächst ein lupenreiner Hattrick zum zwischenzeitlichen 6:1, ehe er auch noch den letzten Treffer des Spiels markierte. Auch wenn die Gastgeber nach 53 Minuten aufgrund einer Gelb-Roten Karte für Luan Simnica in Unterzahl geraten waren, änderte dies nichts am am positiven Gesamteindruck der Saarländer, die auch zuvor bereits in Gleichzahl überzeugen konnten und dann in Überzahl brutal effektiv agierten.

Und während die Stuttgarter nach dem Schlusspfiff völlig enttäuscht waren, strahlte Harres übers ganze Gesicht, meinte jedoch gewohnt bescheiden: "Man hat gesehen, dass wir es können. Für uns als gesamte Mannschaft war dies extrem wichtig. Aber nun gilt es, dranzubleiben und nachzulegen."

Auch sein Trainer Schwarz war natürlich glücklich und sagte: "Zunächst hatten wir wieder einmal mit unserem gewohnten Problem, der Chancenverwertung, zu kämpfen. Von daher hatte ich den Jungs zur Pause noch einmal gesagt, dass wir uns einfach für den gesamten Aufwand belohnen müssen. Natürlich hat uns der Stuttgarter Platzverweis bei diesen hohen Temperaturen in die Karten gespielt. Aber dennoch musst du in Stuttgart erst einmal acht Tore schießen. Extrem wichtig war auch, bis zum Schlusspfiff weiter sauber und konzentriert zu verteidigen."

Der einzige Wermutstropfen an diesem ansonsten aus Homburger Sicht durchweg gelungenen Nachmittag war die Knieverletzung von Fanol Perdedaj, die von den behandelnden Ärzten noch genau diagnostiziert werden muss. Es ist jedoch zu befürchten, dass er im Heimspiel am kommenden Freitag um 19 Uhr gegen den FC-Astoria Walldorf fehlen wird - wenn die Grün-Weißen nun endlich auch einmal vor eigenem Publikum eine Ligapartie die gesamten 90 Minuten lang konzentriert bestreiten wollen.

Stefan Holzhauser