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Schweiz bei der EM 2024: "Wir mussten die Mentalität ändern"

Letzte große Chance für Freuler und Co.?

Die Schweiz eineinhalb Jahre nach dem 1:6: "Wir mussten die Mentalität ändern"

Zuletzt mit dem FC Bologna erfolgreich: Remo Freuler.

Zuletzt mit dem FC Bologna erfolgreich: Remo Freuler. IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Dass man die Schweiz nicht mal eben im Vorbeigehen besiegt, hat im EM-Gastgeberland jeder mitbekommen. Um ein Haar wäre die Mannschaft von Murat Yakin als Gruppensieger vor Deutschland in die K.-o.-Phase gegangen - so ist es Rang zwei, was sogar einen Platz auf der vermeintlich einfacheren Seite des Turnierbaumes wert ist. Spanien, Frankreich, Portugal oder erneut Deutschland könnte es erst wieder im Finale geben.

Und doch wartet in der Runde der letzten 16 kein einfaches Los, natürlich nicht, sondern der Titelverteidiger. "Italien ist Italien", klärte Mittelfeldmann Remo Freuler auf der Pressekonferenz am Mittwoch die Favoritenfrage zumindest für sein Dafürhalten. Auf dem Papier mag das stimmen. Doch ob die Eidgenossen nach den jeweiligen Auftritten in der Gruppenphase wirklich schwächer eingeschätzt werden als die Squadra Azzurra? Und das ist eine gewaltige Entwicklung.

Für die Schweiz, so hätte man bis vor wenigen Monaten noch meinen können, kam das Turnier in Deutschland eigentlich zur Unzeit. Nach drei Siegen zum Start der Qualifikation im Frühjahr 2023 konnte sie von den letzten sieben Partien nur noch eine gewinnen. Das ergab immerhin noch Platz zwei, fünf Punkte hinter Rumänien. Keine Turnierform. "Wir wussten, dass wir die Mentalität ändern müssen", räumte Freuler ein, der diese Pflicht in erster Linie bei den Spielern sah.

"Man weiß, dass es nicht mehr so viele Chancen geben wird"

Gerade bei der Generation Ü 30, der neben Freuler (32) auch Granit Xhaka (31), Xherdan Shaqiri (32) und Yann Sommer (35) angehören, dominiert jetzt die Lust, "noch einmal zu erleben", wie es war, als die Schweizer im EM-Achtelfinale 2021 Favorit Frankreich aus dem Turnier warfen. "Man wird älter und weiß, dass es nicht mehr so viele Chancen geben wird", so Freuler, der mit dem FC Bologna zuletzt die Champions-League-Qualifikation schaffte.

Zur jüngeren Nationalmannschaftsgeschichte der Schweiz gehört allerdings auch, dass sie ihr letztes K.-o.-Rundenspiel bei einem großen Turnier, das Achtelfinale bei der WM 2022 gegen Portugal, krachend mit 1:6 verlor. Unter Yakin. 2021 gegen Frankreich war noch Vladimir Petkovic der Trainer gewesen. Am Samstag gegen Italien (18 Uhr, LIVE! bei kicker) ist in dieser Konstellation also noch eine Rechnung offen. Aber die Nati befindet sich aktuell ja eh auf Wiedergutmachungskurs.

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