Bundesliga (D)

Die Liga und der Investor: So geht es weiter

Nervosität auf den Finanzmärkten

Die Liga und der Investor: So geht es weiter

Wie geht es weiter mit der DFL?

Wie geht es weiter mit der DFL? imago images/Jan Huebner

Mitten in das Anrollen der heißen Phase der Suche der Deutschen Fußball-Liga DFL nach einem Investor platzen Turbulenzen in der Finanzwelt in Form des Zusammenbruchs von Silicon Valley Bank und Signature Bank in den USA und der Probleme der Credit Suisse, die von ihrem nationalen Konkurrenten UBS übernommen wurde. In Expertenkreisen gilt eine weltweite Wirtschaftskrise wie 2008 in Folge der Lehman-Pleite zwar als unwahrscheinlich, eine gewisse Nervosität aber ist dennoch zu verspüren.

Konkrete Folgen für den Investoren-Prozess der Liga, der mit Nomura und der Deutschen Bank von zwei Finanzinstituten eng begleitet wird, hat das zwar noch nicht. Ein gewisses Abwarten aber, ob da nach der Credit-Suisse-Schieflage noch was kommt, hat den Finanzsektor erfasst und das wiederum passt zu dem, was der kicker erfuhr: Dem Handelsblatt zufolge nämlich sollten am vergangenen Montag Schreiben an die sechs potenziellen Liga-Investoren gehen mit konkreten Informationen, damit diese indikative Angebote aufsetzen können. Was allerdings nach kicker-Informationen nicht passiert ist.

Treffen der 36 Gesellschafter wohl erst im Mai

Erst Ende dieser oder Anfang der nächsten Woche kann das Sextett aus Private-Equity-Firmen (Advent, Blackstone, Bridgepoint, CVC, EQT, KKR) mit Post aus Frankfurt/Main rechnen. Basierend auf diesen Angaben wiederum reichen die potenziellen Bieter ihre Angebote ein, ehe die 36 Liga-Gesellschafter darüber befinden müssen, ob und wenn ja, mit wem konkret verhandelt wird. In der Diskussion ist, dass dieses Treffen statt im April nun erst im Mai stattfindet.

Das ist nun keine dramatische Verzögerung, zeigt aber auch, welche Auswirkungen weltwirtschaftliche Schwankungen auf das ohnehin volatile und daueraufgeregte Fußballgeschäft haben können. Immerhin erhofft sich der deutsche Fußball Milliarden für den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an den Medienerlösen seiner zwei Spitzenligen. Auf 12,5 Prozent hatte sich das Liga-Präsidium am Montag vor einer Woche geeinigt, wie das Handelsblatt zuerst berichtet hatte.

Hopfens Nachfolge weiter offen

Dazukommt, dass immer noch unklar ist, wer ab Juli die DFL überhaupt führt. Dass aus Oliver Lekis interimistischem ein dauerhaftes Mandat wird, gilt seit dessen Vertragsverlängerung beim SC Freiburg als ausgeschlossen. Als Favorit kristallisiert sich immer mehr Axel Hellmann heraus, der nach dem Aus von Donata Hopfen gemeinsam mit Leki übergangsweise übernommen hatte. Der Vorstandssprecher der Frankfurter Eintracht befindet sich im Clinch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Europa-League-Champions, Philip Holzer, und gilt als treibende Kraft des Investorenprozesses.

Benni Hofmann, Michael Ebert