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DFB-Pokal gegen BVB: Stadionfrage beim 1. FC Phönix Lübeck

Lohmühle vom Tisch - Volksparkstadion eine Option?

DFB-Pokal-Spiel gegen Borussia Dortmund: Stadionfrage beim 1. FC Phönix Lübeck

Im Lübecker Stadion an der Lohmühle wird der 1. FC Phönix Lübeck seine Heimspiele nicht austragen.

Im Lübecker Stadion an der Lohmühle wird der 1. FC Phönix Lübeck seine Heimspiele nicht austragen. IMAGO/Lobeca

Mit dem Sieg im Landespokal-Finale gegen den SV Todesfelde sicherte sich der 1. FC Phönix Lübeck die Teilnahme an der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals. In der vergangenen Woche hatte der Nord-Regionalligist dann erneut Grund zur Freude, als man mit dem Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund einen der hochkarätigsten Gegner zugelost bekam, was neben der Startprämie von 200.000 Euro bekanntlich auch üppige Zuschauer-Einnahmen verspricht.

Landespokal-Finale

Allerdings ist das heimische Stadion Flugplatz mit einem Fassungsvermögen von lediglich 1.500 Plätzen nicht profitauglich. Aus diesem Grund mussten sich die Verantwortlichen des 1. FC Phönix jüngst auf Stadionsuche begeben. Mit dem Stadion an der Lohmühle war die naheliegendste Lösung dabei noch in der Stadt Lübeck zu finden. Das Stadion des Lokalrivalen VfB Lübeck, der jüngst aus der 3. Liga abgestiegen ist, hätte mit einem Fassungsvermögen von 10.434 Plätzen einen mehr als würdigen Austragungsort bieten können. Wie der Verantwortlichen des VfB Lübeck nun aber vermeldeten, wird aus der Zusammenarbeit nichts.

Knackpunkt Pappelkurve?

Die Gründe dafür sind vielschichtig. Wie der VfB Lübeck auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung erörterte, habe der Verein sich "grundsätzlich gesprächsbereit" gezeigt und den Verantwortlichen des 1. FC Phönix "eine marktübliche Mietpauschale zuzüglich einer noch zu definierenden Organisationspauschale" angeboten. Nicht im Mietprozess enthalten, wäre dabei aber die Nutzung der Pappelkurve, die Heimat der aktiven Fans des VfB, gewesen. "Die Pappelkurve mit ihrer Entstehungsgeschichte und Bedeutung für unsere Fanszene eignet sich nicht als wirtschaftliche Verfügungsmasse", heißt es in der Stellungnahme des Drittliga-Absteigers.

Weil die Instandhaltung der Lohmühle jedes Jahr "Kosten im mittleren sechsstelligen Bereich" erfordere, betrachtet der VfB Lübeck eine Vermietung als "Baustein der Finanzierung" seiner Arena. Hinsichtlich der Attraktivität einer DFB-Pokal-Hauptrunde, dazu auch noch gegen Borussia Dortmund, habe man "im Verantwortungsbewusstsein der Stadt Lübeck" folglich sogar das Angebot unterbreitet, "den marktüblichen Mietpreis um den Anteil zu reduzieren, der durch das Ausbleiben der Vermietung der Pappelkurve entstehen könnte."

Lohmühle kein Thema - Volksparkstadion eine Alternative?

Wie der VfB, der die Mieteinnahmen nach dem Abstieg aus der 3. Liga und der damit verbundenen Etatkürzung sicherlich gut hätte gebrauchen können, nun mitteilte, hat der 1. FC Phönix Lübeck "aus wirtschaftlichen Gründen die Mietgespräche beendet".

Und jetzt? Da der 1. FC Phönix sein Blickfeld nun über die Stadtgrenzen hinaus erweitern muss, sollen nach kicker-Informationen zwei weitere Optionen im Raum stehen. Zum einen wurde bereits bei Hansa Rostock und dessen Ostseestadion angeklopft. Hier ergibt sich allerdings das Problem, dass Hansa am 17. August ebenfalls ein DFB-Pokal-Heimspiel gegen Hertha BSC vor der Brust hat. Option C, die mittlerweile als heißestes Eisen gehandelt wird, soll das rund 75 Kilometer entfernte Hamburger Volksparkstadion sein. Eine endgültige Entscheidung soll - auch wegen der vom DFB gesetzten Frist - in Kürze fallen.

luk

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