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Füchse Berlin im Check: Start stellt alles auf den Prüfstand

Handball-Bundesliga-Vorschau, Teil 5

Der Saisonstart stellt alles auf den Prüfstand: Füchse Berlin im Check

Geht es in diesem Jahr für sie mit den Füchsen noch höher hinaus? Nils Lichtlein, Jaron Siewert und Mathias Gidsel (v.li.).

Geht es in diesem Jahr für sie mit den Füchsen noch höher hinaus? Nils Lichtlein, Jaron Siewert und Mathias Gidsel (v.li.). imago images (3)

Wie lief das Transferfenster?

Den im Vergleich der Top-Teams kleinsten Umbruch haben die Füchse Berlin zu "bewältigen". Mit Linkshänder Hakun West av Teigum (Aarhus) stieß einer der talentiertesten Färinger zum Hauptstadtklub, Jerry Tollbring (GOG) ist ein gestandener Linksaußen, der Milos Vujovic (Gummersbach) definitiv gleichwertig ersetzen wird.

Der Füchse-Start auf einen Blick

Der überraschende Abgang von Jacob Holm zu Paris Saint-Germain eröffnet Trainer Jaron Siewert die Möglichkeit, dem bei der U-21-WM überragenden und zum besten Spieler gewählten Nils Lichtlein noch mehr Einsatzminuten auf der Spielmacher-Position zu geben. Im Rahmen der kürzlich verkündeten Vertragsverlängerung bis 2026 machte Füchse-Boss und kicker-Kolumnist Bob Hanning deutlich: "Mein Wunsch ist es, dass sich Nils für viele Jahre zum Gesicht der Füchse Berlin entwickelt."

Was macht Hoffnung, was Sorgen?

Während der WM-Pause im vergangenen Winter grüßten die Füchse Berlin von der Tabellenspitze. Das Team von Coach Siewert schien bereit für den großen Wurf, leistete sich in der Rückrunde aber vor allem auswärts unerklärliche Aussetzer. Die unmittelbar aufeinanderfolgenden Niederlagen in Stuttgart (28:32), beim BHC (30:34), in Göppingen (19:25) und Lemgo (32:35) drückten trotz des Triumphs in der European League aufs Gemüt. Hanning machte aus der "Enttäuschung" über Rang drei keinen Hehl. Bis zum 34. Spieltag hatten die Berliner sogar 17 Verlustpunkte angehäuft. Viel zu viel, um die kleinen Titelträume wachsen zu lassen.

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Die kaum veränderte, eingespielte Mannschaft soll zum Trumpf werden. Individuelle Leistungssprünge von Spielern wie dem als künftigen Welthandballer gehandelten Mathias Gidsel oder U-21-Überflieger Lichtlein, der sich auch noch für die EM-Endrunde im eigenen Land empfehlen will, würden dem gesamten Team helfen. Nach fünf dritten Plätzen in der Endabrechnung - zuletzt zwei in Folge - ist der Hunger nach mehr in der Hauptstadt groß.

Die Prognose

Eines steht zumindest fest: Der Start in die neue Saison wird bei den Füchsen Berlin gleich alles auf den Prüfstand stellen. An den ersten vier Spieltagen tritt Siewerts Team dreimal auswärts an. Um an der nationalen Spitze dranzubleiben, sind Ausrutscher verboten. Die Aufgaben beim in der Vorbereitung überragenden Leipzig, dem TVB 1898 Stuttgart und dem BHC könnten dabei angenehmer sein. Im ersten Heimspiel am 6. September ist direkt Champions-League-Sieger Magdeburg zum Derby zu Gast.

Mitte September werden die Füchse wissen, wohin die Reise geht. Trotz des größeren Umbruchs bei Titelverteidiger Kiel muss Berlin wohl erst einmal hinter Magdeburg und dem THW anstehen. Leistungsschwankungen wie in der Vorsaison sind für den Traum von der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte tödlich. In European League und DHB-Pokal gehören die Füchse zum Kreis der Mitfavoriten. Bei der Klub-WM ist der dank einer Wildcard vertretene, zweimalige Titelträger eher in der Rolle des Underdogs.

msc

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