0:7 Tore, 0:47 Torschüsse, 0:13 Corner, 1:34 Flanken, 21:79 Prozent Ballbesitz. Österreichs Serienmeister SKN St. Pölten wurde Donnerstagnacht von Champions-League-Rekordsieger Olympique Lyon in der NÖ Arena (wie die NV Arena ab der Gruppenphase heißt) überrollt.
Eine "Wölfin" kam jedoch freudestrahlend zum Gespräch mit dem kicker: Alexandra Biroova (32). "Wir haben zwar sieben Tore bekommen, aber ich habe es von der ersten bis zur letzten Minute genossen", so die Slowakin.
- Steckbrief Alexandra Biroova
Dabei hatte Biroova in der von Leonarda Balog organisierten Fünfer-Abwehrkette halbrechts überdies mit der aus dem starken Lyon-Kollektiv auch noch herausragenden Ada Hegerberg zu tun, die 2018 als erste "Weltfußballerin" mit dem "Ballon d'Or" ausgezeichnet wurde. Den St. Pöltnerinnen machte die Norwegerin zwei Bälle (zum 0:1 und 0:3) rein.
Für die ehrgeizige Biroova war es das erste Champions-League-Gruppenspiel in ihrer Karriere. Bei der SKN-Premiere letztes Jahr hatte die Slowakin Babypause. Diese Saison hatte sie nach einer im Bundesliga-Spiel gegen Bergheim (im Oktober) erlittenen Gehirnerschütterung bislang noch nicht mitmachen können.
CL-Gruppenphase - 5. Runde
Sehr wohl gewurmt haben Biroova "die Standardsituationen und unsere Umschaltsituationen, die wir genau analysieren werden". Gleich drei Tore handelten sich die St. Pöltnerinnen nach Cornern ein. "Aber wir haben sehr gut gekämpft. Die Energie der Mannschaft war gut", so Biroova.
Ob das ihr stärkster Gegner war? "So krass Druck aufgebaut haben nur einmal die Deutschen", erinnerte sich Biroova an eine 1:9-Niederlage mit der Slowakei in der WM-Qualifikation 2014 gegen Deutschland.
Dieses Spiel sei sogar ein Thema beim gemeinsamen Mittagessen mit den deutschen Lyon-Spielerinnen gewesen. Dzsenifer Marozsan erzielte nämlich in Osnabrück ebenso ein Tor wie Biroova den "Ehrentreffer", Sara Däbritz und Laura Benkarth saßen damals auf der Bank.
Im letzten Spiel soll erster Sieg her
SKN-Trainerin Liese Brancao lobte ebenso wie Biroova die "gute Einstellung am Platz", im Vergleich zu den zwei Spielen gegen Slavia Prag (0:0, 0:1), wie sie betonte. Lyon sei jetzt "viel besser" gewesen als bei der überraschend knappen 0:2-Niederlage der St. Pöltnerinnen im Hinspiel.
Für das abschließende Gruppenspiel bei SK Brann am Mittwoch (ab 18.45 Uhr LIVE! bei kicker) gibt es für Brancao nur ein klares Ziel: "Wir wollen dort das Spiel gewinnen. Wir wissen, dass sie vielleicht ein Stück besser sind. Aber ein Sieg ist möglich."
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